Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Ich bin reich genug“Hundeprofi Martin Rütter legt Finanzen offen – damit verdient er am meisten

Lesezeit 2 Minuten
Martin Rütter auf einem Sofa mit 4 Hunden. (Archivbild)

Martin Rütter verdient mit seiner Tournee „Der will nur spielen“ Millionen. (Archivbild)

TV-Star Martin Rütter aus Hürth legt seine Finanzen offen und verrät, womit er am meisten verdient.

Martin Rütter hat als Hundetrainer nicht nur eine neue Trainingskultur in Deutschland etabliert – er ist längst Bestsellerautor, TV-Star und Live-Comedian. In einem Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ erzählte der 55-Jährige nun über seine Kindheit, kluge und dumme Investitionen und warum er trotz Millionenumsätzen seine Finanzen konservativ verwaltet.

Rütter, der in Hürth bei Köln lebt, stammt nach eigenen Angaben aus einfachen Verhältnissen im Ruhrgebiet. Sein Vater war Klempner, die Mutter Erzieherin. Seine ersten eigenen Einkünfte verdiente sich Rütter in seiner Jugend unter anderem im Chemiewerk Duisburg-Homberg, berichtete er im Interview.

„Cabrio ist schlecht fürs Geschäft“ – Rütters erste Fehlinvestition

Schon früh habe er gut mit Menschen und offenbar auch mit Hunden umgehen können. Wie Rütter erzählte, gründete er seine erste Hundeschule während des Sportstudiums und hing Werbezettel in Parks auf. Das Konzept kam an. Doch mit dem ersten Erfolg folgte auch die erste Fehlinvestition.

Hundetrainer Martin Rütter zu Gast bei der Talkshow-Riverboat am 23.11.2024 in Leipzig.

Hundetrainer Martin Rütter sitzt bei der Aufzeichnung der MDR-Talkshow „Riverboat“ in Leipzig im Studio. (Archivbild)

„Ich hatte 30.000 Mark unter dem Kopfkissen liegen, bin mit einer Plastiktüte zum Autohändler und hab gesagt: Den Wagen nehme ich.“ Der offene Mazda MX-5 blieb aber nur zehn Wochen in seinem Besitz. „Cabrio ist scheiße fürs Geschäft. Die Leute sagen sofort: Läuft aber gut bei dir“, so Rütter.

Seine Tourneen benennt Martin Rütter als größte Umsatzbringer

Heute betreibt Martin Rütter deutschlandweit rund 150 Hundeschulen, ist mit einem eigenen Team auf Tournee und schreibt Bücher. „Ich hab inzwischen zwei Millionen Bücher verkauft, das ist kaum vorstellbar.“ Besonders lukrativ: seine Liveshows. „Pro Tournee haben wir zwischen 400.000 und 500.000 Zuschauer. Jeder zahlt 50 Euro, da kann man ausrechnen, was wir umsetzen“, erklärte der 55-Jährige weiter im Interview.

Das Bild zeigt Martin Rütter bei einem Auftritt in Erfurt mit seinem Programm „Der will nur spielen!“. (Archivbild)

Das Bild zeigt Martin Rütter bei einem Auftritt in Erfurt mit seinem Programm „Der will nur spielen!“. (Archivbild)

Überraschend: Finanziell würden ausgerechnet die Hundeschulen vergleichsweise wenig abwerfen, sagte Rütter. „Ich würde mal sagen, dass nach allen Kosten vielleicht 300.000 oder 400.000 Euro hängen bleiben in einem guten Jahr. Das ist nicht wenig, aber das ist jetzt auch nichts, wo man sagt: wow.“

200.000 Euro verloren – warum Rütter heute besonders vorsichtig ist

Rütter kennt aber auch die andere Seite des Unternehmertums. Auf die Frage, ob er schon mal am Abgrund stand, berichtete Rütter von einem Vorfall vor 20 Jahren. Eine Marketingagentur habe ihn um rund 200.000 Euro gebracht, ohne nennenswerte Gegenleistung. Nur durch ein privates Darlehen seines Stiefvaters sei die Insolvenz abwendet worden.

Trotz seines heutigen Erfolgs und der wirtschaftlichen Sicherheit bleibt Rütter vorsichtig: Sein Geld lege er „extrem konservativ“ an, erklärte der Hundeexperte. „Und alle sieben Tage lasse ich mir die aktuellen Zahlen schicken, schaue drauf und vergewissere mich: Stimmt, ich bin reich genug, um nie mehr arbeiten zu müssen“, gab Rütter zu.