Begleiter musste Tat mitansehenSpanierin in Indien von sieben Männern vergewaltigt

Lesezeit 2 Minuten
Polizeibeamte eskortieren am 4. März 2024 Männer, die beschuldigt werden, eine Spanierin brutal vergewaltigt zu haben, zu einem Bezirksgericht in Dumka im indischen Bundesstaat Jharkhand.

Polizeibeamte eskortieren am 4. März 2024 Männer, die beschuldigt werden, eine Spanierin brutal vergewaltigt zu haben, zu einem Bezirksgericht in Dumka im indischen Bundesstaat Jharkhand.

Ein spanisches Reisepärchen mit vielen Instagram-Followern wird in Indien Opfer einer brutalen Gruppenvergewaltigung. Es gibt Festnahmen.

Nach der Gruppenvergewaltigung einer Spanierin im Osten Indiens sind drei Männer festgenommen worden. Nach vier weiteren Verdächtigen werde gefahndet, teilte die Polizei am Montag mit. „Wir müssen eine strenge Bestrafung sicherstellen“, sagte der hochrangige Polizeibeamte Pitamber Singh Kherwar der indischen Nachrichtenagentur PTI. Demnach nehme ein Fahnderteam derzeit „ständig“ Durchsuchungen vor. „Wir werden bald die übrigen Beschuldigten festnehmen“, versicherte der Beamte.

Eine Spanierin, die mit ihrem Mann mit dem Motorrad durch Indien reiste, hatte den Angaben zufolge am Freitagabend im Bezirk Dumka im Bundesstaat Jharkand gecampt und war von mehreren Männern vergewaltigt worden. In der Folge wurden die drei Verdächtigen festgenommen. Sie wurden am Sonntag gefesselt und mit Säcken über dem Kopf in ein Gerichtsgebäude geführt. Nach dem Gerichtstermin blieben sie in Haft.

Spanierin schildert Gewalttat bei Instagram: „Wir sind in einem Krankenhaus in Indien“

„Wir sind in einem Krankenhaus in Indien. Die Polizei ist auch hier“, erklärte die verletzte Frau am Tag der Tat bei Instagram, berichtet der „Spiegel“. Laut indischen Medienberichten soll eine Gruppe von Männern das schlafende Paar in einem Zelt überfallen haben. „Sieben Männer haben mich vergewaltigt“, schrieb die Frau weiter bei Instagram. Ihr Begleiter, der die Tat offenbar mit anschauen musste, schilderte in dem Video, ebenfalls geschlagen worden zu sein. 

Das spanische Pärchen war eigenen Angaben zufolge bereits vor fünf Jahren zu einer Weltreise aufgebrochen, seither haben sie mit Motorrädern mehr als 60 Länder erkundete. Ihr Erlebnisse teilen sie dabei mit mehr als 240.000 Followern.

Tätern droht in Indien die Todesstrafe

Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. 2022 wurden nach offiziellen Angaben fast 90 Vergewaltigungen pro Tag gemeldet. Wegen der Stigmatisierung der Opfer und mangelnden Vertrauens in Polizei und Justiz werden viele Fälle gar nicht angezeigt. Verurteilungen wegen Vergewaltigungen sind weiterhin selten, die Gerichtsverfahren ziehen sich oft jahrelang hin.

2012 hatte die brutale Gruppenvergewaltigung einer indischen Studentin in Neu Delhi weltweit für Entsetzen gesorgt. Die 23-jährige Jyoti Singh wurde in einem Bus von fünf Männern und einem Jugendlichen angegriffen, vergewaltigt und mit einer Eisenstange misshandelt. Danach warfen die Männer ihr Opfer schwer verletzt aus dem Bus. 13 Tage nach der Tat erlag die junge Frau in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.

Die Tat in Indien hatte Massenproteste gegen den unzureichenden Schutz von Frauen vor sexuellen Übergriffen ausgelöst. In der Folge wurde eine Strafrechtsreform verabschiedet, die die Strafen für Vergewaltigung deutlich anhob. Damit können Vergewaltiger nun auch mit der Todesstrafe bestraft werden. (das/afp)

KStA abonnieren