Inferno in HanoiMindestens 56 Tote bei Wohnhausbrand in Vietnam

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Menschen auf der Straße schauen das brennende Wohnhaus in Hanoi an.

Ein Wohnhaus mit 150 Bewohnern geriet am Dienstagabend in Hanoi in Brand.

Bei einem verheerenden Feuer in einem Wohnhaus in Vietnam ist die Zahl der Toten auf mehr als 50 gestiegen.

Der Brand in einem Wohnhaus in Vietnams Hauptstadt Hanoi sind mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden bei dem Brand in einem Hochhaus in der Hauptstadt Hanoi 37 weitere Menschen verletzt. 39 Todesopfer seien bislang identifiziert worden. 

Mehr als 100 Menschen seien am späten Dienstagabend aus dem neunstöckigen Wohnhaus gerettet worden, berichtete die Zeitung „Lao Dong“ am Mittwoch unter Berufung auf die örtliche Polizei. Der Zeitung „VnExpress“ zufolge wurden mehr als 50 Bewohner mit Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Die Brandursache war zunächst unklar. Die Behörden ermitteln.

Wohnhausbrand in Hanoi: 150 Bewohner in 45 Wohnungen

Medienberichten zufolge lebten etwa 150 Menschen in 45 Mini-Appartements in dem Gebäude im Stadtteil Thanh Xuan. Als das Feuer am späten Dienstagabend ausbrach, schliefen die meisten schon. Ersten Untersuchungen zufolge soll der Brand vom ersten Stock ausgegangen sein, wo sich ein Parkplatz für Motorroller befand.

Die Flammen griffen nach Behördenangaben schnell auf die oberen Stockwerke über. Einige Bewohner seien in Panik vom Dach aus auf angrenzende Gebäude gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten, andere hätten sich aus niedrigeren Stockwerken abgeseilt, hieß es.

Etwa 15 Löschfahrzeuge und mehr als 100 Feuerwehrleute brachten den Brand schließlich unter Kontrolle. Auf im Internet verbreiteten Fotos waren völlig verkohlte Wände im Inneren und Reste von zahlreichen verbrannten Motorrollern zu sehen.

Zu wenig Notausgänge: Dutzende Menschen in brennendem Haus gefangen

Dutzende Menschen seien in dem brennenden Haus gefangen gewesen, da es nur einen einzigen Notausgang gegeben habe, hieß es weiter. Premierminister Pham Minh Chinh, der sich vor Ort ein Bild von der Katastrophe machte, erklärte, die Behörden müssten aus dieser Tragödie lernen. „Ein solches Gebäude muss Ausgänge haben“, sagte er. Es sei unmöglich, so viele Stockwerke und mehr als 40 Wohnungen ohne genügend Notausgänge zu bauen.

In Vietnam kommt es häufig zu Bränden mit vielen Opfern. Grund sind mangelnde Brandschutzvorschriften. Im vergangenen Jahr kamen bei einem Feuer in einer Karaokebar im Süden des Landes mehr als 20 Menschen ums Leben. 2018 starben bei einem Brand in einem Hochhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt mehr als ein Dutzend Menschen. (AFP, dpa)

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