„Höchste Alarmbereitschaft“„Schiefer Turm“ in Italien droht einzustürzen

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In Bologna haben Behörden „höchste Alarmbereitschaft“ für einen möglichen Einsturz des Garisenda-Turms erklärt. Zusammen mit dem größeren Asinelli-Turm bilden die beiden schiefen Türme das Wahrzeichen der Stadt.

In Bologna haben Behörden „höchste Alarmbereitschaft“ für einen möglichen Einsturz des Garisenda-Turms (l.) erklärt. Zusammen mit dem größeren Asinelli-Turm (r.) bilden die beiden schiefen Türme das Wahrzeichen der Stadt.

Zum Schutz der Bevölkerung bei einem plötzlichen Einsturz des Turms in Bologna soll nun ein Schutzwall errichtet werden.

Nein, nicht der in Pisa: Auch im italienischen Bologna steht seit fast 1000 Jahren ein „schiefer Turm“ und ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Doch die Tage des Garisenda-Turms könnten endlich sein, das geht aus einem Katastrophenschutzplan hervor, der für den „plötzlichen und unerwarteten Einsturz des Turms“ erarbeitet wurde, das berichtet nun der US-Sender CNN.

Es gelte „höchste Alarmbereitschaft“ für den Turm, heißt es in dem Bericht der Katastrophenschützer. Demnach sind die Experten der Ansicht, dass der Turm nicht mehr betreten werden könne, auch für Arbeiten in seiner Umgebung seien die „Sicherheitsbedingungen“ nicht mehr gegeben, heißt es weiter in dem Katastrophenschutzplan, der dem US-Sender eigenen Angaben zufolge vorliegt.

Italien: Höchste Alarmbereitschaft für schiefen Turm in Bologna

Zum Schutz der Bevölkerung bei einem plötzlichen Einsturz des Turms soll nun ein Schutzwall errichtet werden, „um die Trümmer eines möglichen Einsturzes einzudämmen, die Anfälligkeit der umliegenden Gebäude und Gefährdung der Bevölkerung zu verringern“, erklärte die Stadtverwaltung Bolognas demnach.

Auf diesem von der Comune di Bologna zur Verfügung gestellten Bild ist der Garisenda-Turm zu sehen. (Archivbild)

Auf diesem von der Comune di Bologna zur Verfügung gestellten Bild ist der Garisenda-Turm zu sehen. (Archivbild)

Die Absperrung solle im Boden verankert werden und spezielle Steinschlagschutznetze umfassen. Grund für die nunmehrigen Maßnahmen seien „unerwartete und beschleunigte“ Entwicklungen, die auf eine „erdrückende“ Kompression an der Turmbasis hindeuten.

Bologna: Risse im Mauerwerk an der Basis des Garisenda-Turms

Offenbar wurden Risse im Mauerwerk festgestellt, manche Steine in der Turmbasis lösen sich den Angaben zufolge immer weiter auf. Nun soll „so schnell wie möglich“ eine Sperrzone um den Turm errichtet werden.

Mit einem sofortigen Einsturz des Garisenda-Turms rechnet die Stadtverwaltung derzeit aber noch nicht, erklärte ein Sprecher gegenüber dem US-Sender. „Es könnte in drei Monaten, zehn Jahren oder 20 Jahren so weit sein“, so der Sprecher weiter. Der genaue Zeitpunkt des Einsturzes lasse sich nicht vorhersagen.

Sobald es Anzeichen für einen unmittelbaren Einsturz des Turms gebe, werde man „alle evakuieren“, hieß es weiter. Alle 15 Minuten würden die Messgeräte neue Daten liefern – das sei ausreichend Zeit, um die Menschen nahe dem Turm zu warnen und die Umgebung zu evakuieren. (das)

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