Fall Jeffrey EpsteinAkte mit rund 170 Namen wird überraschend geöffnet – Prinz Andrew soll auf Liste stehen

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Die von der US-Staatsanwaltschaft veröffentlichte undatierte Aufnahme zeigt Ghislaine Maxwell (l) und Jeffrey Epstein.

Im Missbrauchsskandal um den verstorbenen Milliardär Jeffrey Epstein und seine Komplizin Ghislaine Maxwell (l.) sind noch viele Fragen offen. (Archivfoto)

Die verordnete Offenlegung sorgt besonders bei der Elite in New York für Unruhe.

Paukenschlag in Manhattan: Im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein hat ein US-Gericht überraschend die Veröffentlichung von Namen mit Verbindung mit dem verstorbenen US-Multimillionär angeordnet. Nicht nur in der New Yorker Elite, auch im britischen Königshaus geht die Angst um.

Dabei geht es nach Einschätzung von US-Medien um 170 oder mehr Personen, die in Gerichtsdokumenten eines Zivilstreits zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre und Epsteins langjähriger und mittlerweile verurteilter Partnerin Ghislaine Maxwell genannt wurden. Unter den Mitarbeitern, Opfern, Geschäftskontakten und Komplizen werden auch bekannte Namen erwartet.

Offenlegung von Namen mit Bezug zu Jeffrey Epstein angeordnet

In einer am Dienstag (19. Dezember) bekannt gewordenen Entscheidung setzte die Bundesrichterin in Manhattan die Veröffentlichung fest. Am 1. Januar 2024 soll die richterliche Verfügung in Kraft treten. Die betroffenen Personen können bis dahin noch Einspruch einlegen.

Seit Jahren fällt auch immer wieder der Name des britischen Prinzen Andrew, dem Bruder von König Charles III., im Zusammenhang um den Skandal um Jeffrey Epstein. Laut der BBC und der britischen Zeitung „The Independent“ wird erwartet, dass auch Andrew auf der Liste stehen wird.

Theorien und Verschwörungsmythen um Tod von Jeffrey Epstein

Nicht nur Prinz Andrew, der einst das Lieblingskind der verstorbenen Königin Elizabeth II. war, muss zittern. Auch die ehemaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump genossen oft die Gesellschaft des New Yorker Finanzinvestors. Auf der Passagierliste von Epsteins Privatflugzeug wurde besonders der Name von Bill Clinton oft vermerkt.

Die vom US-Justizministerium zur Verfügung gestellte, undatierte Aufnahme soll Prinz Andrew (l-r), Herzog von York, Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell zeigen.

Die vom US-Justizministerium zur Verfügung gestellte, undatierte Aufnahme soll Prinz Andrew (l-r), Herzog von York, Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell zeigen.

Obwohl der Epstein-Missbrauchsskandal in den USA bis heute große Aufmerksamkeit erregt und vor allem Verschwörungstheorien nährt, ist es fraglich, ob durch die Veröffentlichung der Namen aus den Gerichtsakten neue Erkenntnisse über Täter aus dem Umfeld des Sexualstraftäters Epstein bekannt werden.

Name von Prinz Andrew fällt immer wieder im Epstein-Skandal

Jeffrey Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Der bis in die höchsten Kreise vernetzte Geschäftsmann soll zahlreiche auch minderjährige Mädchen sexuell missbraucht haben. Rund einen Monat nach der Festnahme wurde Epstein im Alter von 66 Jahren tot in seiner Zelle gefunden.

Eine frühere Anklage gegen Epstein hatte in einen für den Unternehmer sehr vorteilhaften Deal gemündet, der ihn zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite machte, die selbst mit Verbrechen durchkommt. Seine Beziehungen zu Prominenten und sein Tod führten zu zahlreichen Gerüchten und Verschwörungstheorien. (mbr/dpa)

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