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Bewohner auf der FluchtNotstand ausgerufen – In Kanada sind wieder riesige Waldbrände ausgebrochen

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HANDOUT - 29.05.2025, Kanada, Wanless: Dieses von der Regierung von Manitoba zur Verfügung gestellte Foto zeigt Waldbrände in Wanless, Manitoba, Kanada. Foto: Uncredited/Manitoba government/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Dieses von der Regierung von Manitoba zur Verfügung gestellte Foto zeigt Waldbrände in Wanless, Manitoba, Kanada. 

Kanada musste 2024 gegen eine riesige Anzahl von Waldbränden kämpfen. Der historische Ort Jasper wurde in Teilen zerstört. Nun brennt es erneut.

Nach den verheerenden Bränden im vergangenen Jahr in Kanada, die auch historische Orte und Nationalparks betrafen, brennt es seit Mai erneut an vielen Stellen in dem riesigen Land. In der Provinz Alberta mussten bereits mehrere Tausend Bewohnerinnen und Bewohner ihre Heimatorte verlassen, um der Gefahr zu entgehen. Hinzu kommt die Belastung durch schlechte Luft, die weitaus mehr Menschen betrifft.

Laut dem nationalen Waldbrandbericht des Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFCC) waren es am Montag (2. Juni) 182 Brände, von denen 93 außer Kontrolle sind. Betroffen sind neben den Provinzen Manitoba und Saskatchewan vor allem auch Ontario und die westlichen Provinzen Alberta und British Columbia. Eine Karte der Brandherde zeigt zahlreiche rote Punkte für die Feuer „außer Kontrolle“ an. Ein Teil der Brände geht auf natürliche Ursachen wie Blitzschlag zurück, zahlreiche Feuer entstehen aber auch durch menschliches Handeln – ob willkürlich oder fahrlässig.

Zahlreiche Städte evakuiert – Warnung vor schlechter Luft

Besonders schlimm ist die Lage in diesem Jahr laut Regierungschef Scott Moe in Saskatchewan. Es wurde der Notstand ausgerufen. Die Einsatzkräfte sind in vielen Landesteilen im Einsatz, und aus den anderen kanadischen Provinzen, aber auch den USA treffen viele Flugzeuge und Hilfskräfte zur Unterstützung ein. 

In Alberta mussten am Wochenende laut Sender CBC 4.500 Bewohnerinnen und Bewohner der Region rund um Yellowhead westlich von Edmonton ihre Häuser verlassen und vor den Feuern fliehen. Eine Evakuierungsanordnung galt für das Dörfchen Peers, eine weitere für die Gemeinden Mercoal und Robb. Auch wichtige Verbindungsstraßen waren unpassierbar.

In ganz Alberta wüteten am Sonntag 49 Waldbrände, die Bewohnerinnen und Bewohner von insgesamt acht Gemeinden mussten ihre Heimat verlassen. Zahlreiche Gebäude wurden bereits ein Opfer der Flammen. Aufgrund des Rauchs von Waldbränden gab die nationale Wetterbehörde am Sonntagmorgen eine Luftqualitätswarnung für den Nordosten Albertas heraus. In diesem Teil der Provinz sind mehrere außer Kontrolle geratene Waldbrände, darunter der sogenannte Red Earth East-Komplex und ein Großbrand südöstlich von Conklin.

HANDOUT - 27.05.2025, Kanada, Flin Flon: Dieses von der Regierung von Manitoba zur Verfügung gestellte Foto zeigt Waldbrände in Flin Flon, Manitoba, Kanada. Foto: Uncredited/Manitoba government/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Das Bild zeigt Flammen entlang des Horizonts in Flin Flon, Manitoba, Kanada.

Auch die Regierung von Alberta warnte auf ihren Social-Media-Kanälen vor schlechter Luft. Sie riet dazu, sich die offizielle Wetter-App herunterzuladen und sich so über die Schadstoffbelastung in der eigenen Region zu informieren.

Waldbrände in Kanada: Erinnerung an Zerstörung von Jasper 2024

In Manitoba mussten ebenfalls zahlreiche Menschen bereits ihre Heimatorte verlassen, darunter auch Angehörige der First Nations. Sie wurden teilweise ausgeflogen und kamen in Hotels in Ontario unter. Zuvor hatten sich laut CBC dramatische Szenen abgespielt, weil viele Familien vorerst heimatlos wurden und die Evakuierungszentren unzureichend ausgestattet waren.

2024 hatten Brände in dem beliebten Rocky-Mountains-Touristenort Jasper in Alberta schwere Zerstörungen gebracht. In der Stadt und in dem gleichnamigen Nationalpark sind die Spuren des Feuers noch deutlich sichtbar. Die meisten Wanderwege, Campingplätze und Unterkünfte im Park sind aber wieder geöffnet. Genaue Informationen dazu finden sich auf der Website der Nationalparkbehörde Parks Canada.

Die Tourismusorganisation Destination Canada rät mit Blick auf Waldbrände generell, im Voraus gut zu planen und die Reiseroute flexibel zu halten: Man sollte Ausweichpläne für den Fall der Fälle haben. Online stellt Destination Canada einen Leitfaden für den Umgang mit Waldbränden und eine Sammlung von Links mit aktuellen Informationen für die kanadischen Regionen bereit. (mit dpa)