Sechs Jahre nach dem Brand bekommen die Menschenaffen im Krefelder Zoo ein neues Gehege mit Klettermöglichkeiten und Naschsträuchern.
Nach verheerendem BrandKrefelder Zoo bekommt neues Affenhaus

Die Schimpansen Bally (l) und Limbo (r) haben den verheerenden Brand im Affenhaus vor knapp sechs Jahren überlebt - nun bekommen sie ein neues Gehege.
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Knapp sechs Jahre nach dem verheerenden Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos erhalten die Menschenaffen ein neues Zuhause. Die westafrikanischen Schimpansen Bally und Limbo, die die Silvesternacht 2019/2020 überlebten, sollen am 3. Oktober in den sogenannten Menschenaffen-Wald einziehen, wie der Zoo mitteilte. Ab dann werden die beiden auch wieder regelmäßig für Besucher zu sehen sein.
Die neue Außenanlage für die Menschenaffen erreicht eine Höhe von bis zu 14 Metern und ist mit Hainbuchen, Linden sowie Trauer- und Kopfweiden vielfältig bepflanzt. Zusätzlich wurden Sträucher wie Haselnuss und Johannisbeere gesetzt, an denen die Tiere gerne naschen.
Im neuen Innenbereich können die Tiere bis zu acht Meter hoch klettern. „Die besonderen Höhenstrukturen sind für Menschenaffen, die ihren Lebensraum dreidimensional nutzen, von großer Bedeutung“, betonte der Zoo.
Tierschützer hatten nach dem Brand die Haltung der Tiere kritisiert und insgesamt gegen die Haltung von Menschenaffen in Zoos protestiert.
50 Tiere starben beim Brand in der Silvesternacht
Bei dem verheerenden Großbrand kamen rund 50 Tiere ums Leben, darunter auch acht Menschenaffen, die als Publikumslieblinge galten und den Zoo über viele Jahre hinweg geprägt hatten.

Bei dem Großbrand in der Silvesternacht 2019/2020 waren etwa 50 Tiere gestorben, darunter acht Menschenaffen, die Lieblinge des Publikums waren. (Archivbild)
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Das Feuer wurde durch eine zu Silvester gezündete Himmelslaterne ausgelöst, die das Dach des Affenhauses in Brand setzte. Der Brand sorgte weit über Krefeld hinaus für Bestürzung und Trauer – zahlreiche Menschen zeigten ihre Anteilnahme durch Geldspenden.
Man habe nach dem fürchterlichen Brand intensiv überlegt, aber letztlich entschieden, Bally und Limbo nicht aus ihrer vertrauten Umgebung herauszunehmen und in eine fremde Gruppe zu integrieren, teilte der Zoo mit. Ziel sei es gewesen, beide bei ihren langjährigen Pflegern zu lassen.
In den vergangenen Jahren lebten die Schimpansen vor allem im nicht einsehbaren Bereich des Gorilla-Gartens. Seit 2022 können sie auch wieder eine eigene Außenanlage nutzen, die extra für sie gebaut wurde.
Schimpansen bekommen neue Gesellschaft
In der neuen Anlage sollen Bally und Limbo auch wieder tierische Gesellschaft bekommen: Mehrere junge Gorillas werden im Menschenaffen-Wald einziehen. Zudem kommen zwei weibliche Schopfmangaben hinzu – eine bedrohte Affenart, die erstmals im Zoo Krefeld gehalten wird. Ein männliches Tier soll die Gruppe bald vervollständigen.
In den kommenden Jahren sollen nach den aktuellen Plänen zwei weitere Gebäude entstehen, die gemeinsam mit dem neuen Gehege einen Affen-Park bilden. Zunächst ist ein Haus für Orang-Utans vorgesehen, danach folgt ein weiteres für Schimpansen. (dpa)