Kriselnder Verein im RheinlandStephan Keller wird Chef der Metropolregion

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Der Lobbyverband Metropolregion Rheinland hat seinen Sitz in Köln.

Köln – Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (50, CDU) ist neuer Vorstandsvorsitzender der umstrittenen Metropolregion Rheinland. Der frühere Kölner Stadtdirektor löst damit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (64, parteilos) ab. So haben die Mitglieder am Freitagabend abgestimmt. Keller erhielt 24 der 33 Stimmen (73 Prozent). Keller sagte der Rundschau: „Ich freue mich über das Vertrauen und will jetzt die Metropolregion gemeinsam nach vorne bringen.“ Unter anderem sollen Entscheider in Brüssel, Berlin und Düsseldorf regelmäßig informiert werden, was im Rheinland ansteht, Keller will den Fokus wieder stärker auf Lobbyarbeit legen.

Wie berichtet, hatten Mitglieder gedroht auszutreten, unter anderem der Rhein-Sieg-Kreis. Keller sagte im Juni: „So kann es nicht bleiben.“ In dem Verein rumort es schon länger, Mitglieder stellten die Existenzfrage, sie kritisierten die Geschäftsführerinnen Kirsten Jahn (Grüne) und Ulla Thönnissen (CDU). Die Metropolregion war ja 2017 gegründet worden, um die Kräfte im Rheinland zwischen – grob gesagt – Kleve und Euskirchen zu bündeln.

Viel Diskussion über Posten und Gremien

Viele Mitglieder hatten eine schlankere Struktur gefordert, deshalb verkleinerte der Verein seinen 21-köpfigen Vorstand auf fünf Mitglieder: Keller als Vorsitzender, sein Stellvertreter ist Sebastian Schuster, CDU-Landrat des Rhein-Sieg-Kreises. Dazu kommen die Beisitzer Uwe Vetterlein, ab 1. September Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK), und Roswitha Arnold, Grünen-Fraktionschefin im Leverkusener Stadtrat. Der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) ist Vorsitzender des neuen Verwaltungsrats und deshalb geborenes fünftes Mitglied im Vorstand. Der 21-köpfige Verwaltungsrat ersetzt den bisherigen Beirat, auch Reker sitzt dort nun.

In der mehrstündigen Sitzung gab es viele Diskussionen um die Postenbesetzung und wie viele Vertreter aus welcher Region in welchem Gremium sitzen. Kölns SPD-Fraktionschef Christian Joisten sagte: „Ich habe die Hoffnung, dass die Metropolregion nun nach vorne kommt und sich nicht mehr alle mit sich selbst beschäftigen.“

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