Sprecherin der „Letzten Generation“Carla Hinrichs trotz Bewährung erneut bei Blockade dabei – Haftstrafe droht

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„Kein Urteil wird mich davon abhalten“, hatte Hinrichs zuvor erklärt.

Die Klimaaktivistin und Sprecherin der Gruppe „Letzte Generation“, Carla Hinrichs, hat am Montag erneut an einer Blockadeaktion der Klimaaktivisten in Berlin teilgenommen. Hinrichs wurde erst in der letzten Woche wegen ihrer Beteiligung an den Aktionen der „Letzten Generation“ zu einer Freiheitsstrafe von zwei Monaten auf Bewährung verurteilt.

„Wir machen das hier nicht aus Spaß“, erklärte Hinrichs nun in einem Video, das die Klimaaktivisten auf Instagram veröffentlichten. „Wir machen das, weil wir in eine der größten Katastrophen der Menschheit rasen“, führte Hinrichs aus. Die Aktivistin rief außerdem zur Unterstützung der „Letzten Generation“ auf.

Carla Hinrichs trotz Bewährungsstrafe bei Protestaktion der „Letzten Generation“ dabei

Ihre Beteiligung an den neuerlichen Protestaktionen hatte Hinrichs bereits am Sonntag angekündigt. „Ich gehe morgen wieder auf die Straße“, schrieb Hinrichs bei Twitter. „Kein Urteil wird mich davon abhalten, für Gerechtigkeit zu protestieren.“

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Die Sprecherin des Frankfurter Amtsgerichts, Sylvia Hauptmann, erklärte die Rechtslage auf Anfrage so: Das Urteil von vergangener Woche sei noch nicht rechtskräftig, da Einspruchsfristen noch liefen.

Sprecherin der „Letzten Generation“: Bei erneuter Verurteilung droht Carla Hinrichs Antritt der Haftstrafe

Sollte das Frankfurter Urteil rechtskräftig und Hinrichs für die Berliner Aktion erneut verurteilt werden, könnte ein Verstoß gegen die Bewährung festgestellt werden. Dann könnte es sein, dass Hinrichs ihre Haftstrafe antreten muss.

Die Klimaaktivisten haben am Montagmorgen an 17 Orten in Berlin den Verkehr blockiert. Wie viele Menschen an den Blockaden beteiligt waren, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Die Verkehrsinformationszentrale meldete lange Staus in der Hauptstadt.

Protestaktionen der „Letzten Generation“ in Berlin: Aktivisten kleben sich an Autoreifen

Unterstützer der „Letzten Generation“ kleben sich immer wieder auf Fahrbahnen fest, um ihre Forderungen nach einem strikten Klimaschutz durchzusetzen. In den vergangenen Tagen hatten die Aktivisten pausiert.

Am Montag nutzte die Gruppe nach eigenen Angaben ein Sand-Klebstoff-Gemisch, damit es besonders lange dauert, die festgeklebten Hände vom Asphalt zu lösen. Die Polizei meldete, sie habe teils Trennschleifer eingesetzt, sodass Fahrbahnschäden entstanden, die zunächst repariert werden mussten.

Nach Angaben eines dpa-Fotografen hatten sich auf dem Hohenzollerndamm zwei von insgesamt sechs Protestierenden an Mietwagen festgeklebt, die sie aufgestellt hatten, um den Verkehr zu stoppen. (das/dpa)

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