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Nach fast 50 JahrenMann für Entführung und Mord an Sechsjähriger hingerichtet

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Hinrichtungsraum mit einer Liege für die Giftspritze

In dieser Woche wurden in den USA bereits zwei Männer mit der Giftspritze hingerichtet. (Symbolbild)

In den USA wurde Bryan Jennings hingerichtet – 46 Jahre nach der Entführung und Ermordung von Becky Kunash durch den Ex-Marine.

In Florida wurde der 66-jährige Bryan Frederick Jennings hingerichtet, 46 Jahre nachdem er die sechsjährige Becky Kunash entführt, vergewaltigt und ermordet hatte. Jennings, ein ehemaliger Marineinfanterist, starb laut der Nachrichtenagentur AP durch eine tödliche Injektion. Das Verbrechen ereignete sich in der Nacht des 11. Mai 1979, als der Mann in das Haus der Familie einbrach und das schlafende Mädchen aus ihrem Bett entführte.

Bryan Frederick Jennings für Mord an Becky Kunash hingerichtet

Die Staatsanwaltschaft legte laut einem Artikel von „People“ dar, dass Jennings das Fliegengitter vom Fenster von Beckys Zimmer entfernt, in ihr Haus eingebrochen und mit dem Mädchen geflohen sei, während er ihr den Mund zuhielt, um ihre im Nebenzimmer schlafenden Eltern nicht zu wecken.

Anschließend fuhr er zu einem Kanal auf Merritt Island, einer Halbinsel 60 Meilen östlich von Orlando. Dort soll er Becky vergewaltigt, sie an den Beinen mit solcher Wucht zu Boden geschleudert haben, dass sie einen Schädelbruch erlitt, und sie ertränkt haben, während sie noch am Leben war. 

Zufällige Festnahme führt zu entscheidender Spur

Ermittlerinnen und Ermittler nahmen Jennings, der damals 20 Jahre alt und auf Urlaub vom Marine Corps war, zunächst wegen eines Verkehrsdelikts fest. Erst bei der Aufnahme im Gefängnis von Brevard County bemerkten die Beamtinnen und Beamten, dass er der Beschreibung eines Mannes entsprach, der in der Nacht der Entführung in der Nähe von Beckys Haus gesehen worden war.

Die Ermittlungen ergaben schnell, dass am Tatort gefundene Fuß- und Fingerabdrücke mit Jennings übereinstimmten. Zudem kehrte er zur Tatzeit „mit nasser Kleidung und nassen Haaren“ nach Hause zurück.

Wiederaufnahmen scheitern – Supreme Court lehnt ab

Jennings wurde dreimal des Mordes für schuldig befunden, konnte aber nach den ersten beiden Verurteilungen erfolgreich eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragen. Nach seinem dritten Prozess im Jahr 1986 blieben seine jahrzehntelangen Berufungen jedoch erfolglos. Sein letzter Antrag wurde nur 24 Stunden vor seiner Hinrichtung vom Obersten Gerichtshof der USA abgewiesen. Zusätzlich zur Todesstrafe erhielt er lebenslange Haftstrafen wegen Entführung, sexuellen Übergriffs und Einbruchs.

Mit der Hinrichtung von Jennings wurde in Florida in diesem Jahr die 16. Person hingerichtet. Damit verdoppelt sich der bisherige Rekord von acht Hinrichtungen aus dem Jahr 2014. (jag)