Menschen strömen zur KüsteHunderte Kilo Kokain an französischen Stränden angespült

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Capbreton Kokain AFP 131119

Zahlreiche Menschen suchen an der Küste von Capbreton nach den Kokain-Tütchen.

Der Strand von Lacanau, unweit der französischen Großstadt Bordeaux, ist derzeit ein Besuchermagnet. Grund dafür sind hunderte Kilogramm Kokain, die seit einigen Tagen an der französischen Atlantikküste angespült werden. Die französische Polizei hat mittlerweile reagiert und den Strand mit Schildern abgesperrt, dennoch strömen zahlreiche Besucher weiter an die Küste, um die Pakete, teils so groß wie ein Schuhkarton, einzusammeln und damit Geld zu verdienen. Zuerst hatte die Tageszeitung „Le Parisien“ darüber berichtet.

Bisher sind laut Polizeiangaben rund 870 Kilogramm Kokain angeschwemmt worden. Die einzelnen Pakete wiegen zwischen einem und zehn Kilogramm. Woher die Drogen kommen, ist derzeit völlig unklar.

Des Weiteren weist die Polizei darauf hin, dass der Drogenbesitz strafbar ist. Ein 17 Jahre alter Jugendlicher aus Lacanau wurde bereits mit fünf Kilogramm Kokain verhaftet. Im Extremfall drohen in Frankreich bei Drogenbesitz bis zu zehn Jahre Haft. Die Polizei warnt davor, die Pakete zu öffnen und fordert Strandbesucher auf, sie umgehend der Polizei zu übergeben. Viele Bürger sehen die Sache etwas gelassener. „Wir sind hier, um Pakete mit Mehl zu suchen“, sagte eine Frau „Le Parisien“.

Ähnlicher Fall in der Südsee

Einen ähnlichen Fall gab es bereits im vergangenen September auf den Fidschi-Inseln. Dort wurden über Monate zahlreiche Pakete mit Kokain an den Stränden angespült. Die Pakete waren, ähnlich wie in Frankreich, nach gleichem Muster verpackt. Die Polizei vermutete damals, dass die Pakete eigentlich an anderen Stränden ankommen sollten.

In Lacanau könnten die Behörden mit dem angespülten Kokain noch länger beschäftigt sein. Nachdem im September Kokain auf den Fidschi-Inseln gefunden wurde, tauchten hunderte Kilometer entfernt in Tonga ebenfalls Kokain-Päkchen auf, die durch die Meeresströmung dort gelandet waren. (ssh)

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