Messerangriff in ICEDurchsuchungen auch in Thüringen und NRW

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Der Beschuldigte ist im Bezirksklinikum Regensburg untergebracht.

Regensburg – In Zusammenhang mit einer Messerattacke in einem ICE in Bayern hat es auch im Thüringer Unstrut-Hainich-Kreis eine Durchsuchung gegeben. Diese habe im näheren Freundeskreis des Tatverdächtigen stattgefunden, hieß es am Sonntag im bayerischen Neumarkt in der Oberpfalz von der ermittelnden Staatsanwaltschaft. Die Thüringer Landespolizeidirektion bestätigte entsprechende Maßnahmen. Nähere Auskünfte wollten weder Polizei noch Landeskriminalamt erteilen.

Am Samstag war ein Mann im ICE Passau-Hamburg mit einem Messer wahllos auf Mitreisende losgegangen. Vier Männer wurden dabei verletzt. Zwei schwer verletzte Opfer sind weiterhin im Krankenhaus, der geständige Tatverdächtige ist jetzt vorerst in einer psychiatrischen Klinik in Regensburg untergebracht. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Bluttat vom Samstag könnten nach Polizeiangaben aber noch Wochen, vielleicht sogar Monate dauern.

Durchsuchungen auch in NRW

Dass es dennoch mehrere Durchsuchungen gegeben habe, darunter auch in Nordrhein-Westfalen, sei ein „ganz normaler kriminalpolizeilicher Vorgang“. Auch wenn es Hinweise auf eine psychische Vorerkrankung gebe, werde die Motivlage des Tatverdächtigen in alle Richtungen weiter ermittelt.

Islamistische oder terroristische Motive seien nicht zu erkennen, sagen die Ermittler am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Neumarkt in der Oberpfalz. Zumindest gebe es dafür bisher keine Anhaltspunkte.

Litt der Täter unter paranoider Schizophrenie?

Der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Neuhof sagte, ein Gutachter gehe davon aus, dass der Mann unter einer „paranoiden Schizophrenie“ leide und Wahnvorstellungen habe. Zur Tatzeit wäre er somit nicht schuldfähig gewesen. Der Haftrichter ordnete deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem Bezirkskrankenhaus an.

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Die Ermittler werfen dem 27-Jährigen versuchten Mord in zwei Fällen, versuchten Totschlag und vorsätzliche Körperverletzung vor. Der Mann lebt seit seiner Einreise im Jahr 2014 in Niederbayern, 2016 wurde er als Flüchtling anerkannt.

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