Dach beschädigtMeteorit in Haus in Deutschland eingeschlagen – Weltraumexperten verblüfft

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Ein Meteorit hat ein Hausdach in Elmshorn in Schleswig-Holstein durchschlagen. Er liegt auf einer zerbrochenen Dachpfanne.

Ein Meteorit hat ein Hausdach in Elmshorn in Schleswig-Holstein durchschlagen. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sind solche Einschläge sehr selten.

Der schwarze Meteorit kommt mit hoher Geschwindigkeit vom Himmel geschossen. Das deutsche Raumfahrtzentrum spricht von einem enorm seltenen Ereignis.

Ein schwarzer Meteorit ist am Dienstag (25. April) überraschend in ein Hausdach in Deutschland eingeschlagen. Der schwarze Stein aus dem Weltall landete in Elshorm in Schleswig-Holstein auf der Erde. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat den Fund untersucht und bestätigt: Bei dem schwarzen Stein handelt es sich um einen Meteoriten.

Ein solcher Einschlag ist laut Angaben des DLR, das auch einen Standort in Köln hat, extrem selten. Der Meteorit ist demnach etwa so groß wie ein Tennisball und wiegt 225 Gramm. Aufgrund der geringen Größe war der Schaden am Haus der Familie Labusch in Elmshorn, in dem der Meteorit einschlug, auch vergleichsweise gering. Durch den Meteoriten wurden mehrere Dachziegel beschädigt.

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„Als ich ihn das erste Mal in der Hand hatte, war er noch lauwarm“, erklärt Birgit Labusch gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“. Ihr Mann Wilfried sagte den „Elmshorner Nachrichten“, er habe den schwarzen Meteoriten in der Einfahrt gefunden.

Der letzte beobachtete Meteoriteneinschlag in Deutschland ist laut DLR rund vier Jahre her. Er wurde im Jahr 2019 in der Nähe von Flensburg entdeckt. Weltraumforscher sind verblüfft, denn in Deutschland gab es in den vergangenen 150 Jahren nicht mal 40 gemeldete Meteoritenfälle.

Ein weiterer Krater in der Nähe des Meteoriteneinschlags in Elmshorn gibt zudem Rätsel auf. Nach einem lauten Knall hatten Anwohner 600 Meter vom Haus des Labuschs entfernt einen Stein in einem Erdloch entdeckt. Erste Untersuchungen deuten aber nicht darauf hin, dass es sich dabei um einen Meteoriten handelt. Die endgültigen Ergebnisse werden aber noch abgewartet.

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Meteoriteneinschläge auf der Erde sind vor allem in bewohnten Gebieten sehr selten, können aber großen Schaden anrichten. So beispielsweise in der russischen Stadt Tscheljabinsk, in der im Februar 2013 ein größerer Meteorit auf die Erde traf. Dort wurden durch den Einschlag 7000 Gebäude teils schwer beschädigt und etwa 1500 Menschen verletzt.

In Köln und dem Rheinland wurden vom DLR bisher drei Meteoritenfälle aufgezeichnet und rekonstruiert. Der erste Einschlag wurde 1880 bei Aachen gemeldet, im Jahr 1900 schlug ein Meteorit im Rösrather Stadtteil Forsbach ein. Der letzte Meteorit im Großraum um Köln herum wurde 1956 in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Breitscheid entdeckt. (shh)

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