Abo

Nervensystem betroffenSeltener Enzephalitis-Erreger nach fast 50 Jahren wieder nachgewiesen

2 min
Eine Mücke der Art Aedes vexans saugt Blut aus dem Arm einer Frau. (Symbolbild)

Im australischen Bundesstaat Victoria ist eine Frau an der Murray-Valley-Enzephalitis gestorben. Die Behörden haben eine offizielle Warnung herausgegeben.

Eine Frau ist an dem seltenen Enzephalitis-Erreger gestorben. Die Behörden warnen vor dem Virus und suchen nach der Ursache.

Die seltene Murray-Valley-Enzephalitis ist nach fast 50 Jahren erstmals wieder im australischen Bundesstaat Victoria nachgewiesen worden. Eine Frau sei an den Folgen der Erkrankung, die auch das zentrale Nervensystem befallen kann, gestorben, teilte die australische Gesundheitsbehörde mit. Das Virus ähnelt der ebenfalls gefährlichen japanischen Enzephalitis, einer Gehirnerkrankung.

Der Erreger, der Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals im Murray Valley im australischen Bundesstaat New South Wales entdeckt wurde, tritt nur in bestimmten Regionen Australiens, Indonesiens und in Papua-Neu-Guinea auf. Übertragen wird es durch Moskitos, die den Erreger im Verbreitungsgebiet in sich tragen. Einen speziellen Impfstoff gegen das Murray-Valley-Virus, das das Gehirn befällt, gibt es nicht.

Murray-Valley-Enzephalitis: Erster Fall seit fast 50 Jahren in Australien nachgewiesen

Infizierte klagen über Fieber, Übelkeit oder Kopf- und Gliederschmerzen. In seltenen Fällen kann auch das zentrale Nervensystem betroffen sein. Vor allem Kinder können auch Krampfanfälle bekommen. Ein schwerer Verlauf ist aber vergleichsweise selten. Sie kann in den schlimmsten Fällen zu schweren neurologischen Schäden oder dem Tod führen.

Die Frau im australischen Bundesstaat Victoria war am Donnerstag (16. Februar) an den Folgen der Erkrankung gestorben. Es ist der erste nachgewiesene Fall in Victoria seit dem Jahr 1974, ein Ausbruch oder eine Endemie ist äußerst selten. Zuletzt gab es in den 1950er-Jahren einen größeren Ausbruch der Murray-Valley-Enzephalitis in Australien.

Seltener Enzephalitis-Erreger in Australien nach gewiesen – Risiko für West-Nil-Virus steigt

Die Gesundheitsbehörden in Victoria bitten Menschen mit Symptomen, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Für Hochrisikopatienten stehe außerdem ein Impfstoff gegen die japanische Enzephalitis bereit, die der Murray-Valley-Variante sehr ähnlich ist.

Das Risiko, sich mit der Murray-Valley-Enzephalitis anzustecken, sei derzeit aufgrund der hohen Temperaturen in Victoria sehr hoch. Auch die Wahrscheinlichkeit, an dem seltenen West-Nil-Virus zu erkranken, sei in den vergangenen Wochen gestiegen.

Die Bevölkerung wird dazu aufgefordert, sich mit Mückenspray zu schützen und den Schutz mehrmals täglich aufzutragen. Derzeit werde noch nach der Ursache geforscht, warum es zum Tod der Frau in Victoria gekommen ist. (shh)