Situation außer KontrolleTausende Menschen fliehen vor Waldbränden aus Regionalhauptstadt in Nordkanada

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Menschen ohne Fahrzeug stellen sich am Donnerstag in Yellowknife an, um sich für einen Flug nach Calgary, Alberta, anzumelden.

Menschen ohne Fahrzeug stellen sich am Donnerstag in Yellowknife an, um sich für einen Flug nach Calgary, Alberta, anzumelden.

Die Flammen in Kanada wüten immer heftiger: Nun müssen die 20.000 Bewohner von Yellowknife die bedrohte Stadt bis Freitagmittag verlassen.

Wegen der Bedrohung durch die verheerenden Waldbrände sind sämtliche Einwohner einer Regionalhauptstadt im Norden Kanadas zur Evakuierung aufgerufen worden. Tausende Menschen versammelten sich am Donnerstag am Flughafen von Yellowknife, um an Bord eines der Evakuierungsflüge zu gehen. Andere flüchteten mit ihrem Auto vor den Flammen. Die fast 20.000 Einwohner von Yellowknife waren aufgerufen, die Stadt bis Freitagmittag zu verlassen.

„Wir sind alle des Wortes ‚beispiellos‘ überdrüssig, aber es gibt keine andere Möglichkeit, diese Situation in den Nordwest-Territorien zu beschreiben“, schrieb die Regionalregierungschefin Caroline Cochrane im Onlinedienst X, der früher Twitter hieß.

Lage verschlechtert sich weiterhin

Die Bürgermeisterin von Yellowknife, Rebecca Alty, berichtete von kilometerlangen Autokonvois. Sie warnte die Fahrer vor dichtem Rauch, der die Sicht einschränke. Die Flammen rückten am Donnerstag bis auf 17 Kilometer an Yellowknife heran.

Dieser Screenshot aus einem von Jordan Straker zur Verfügung gestellten Video zeigt Fahrzeuge, die auf der Autobahn fahren, während Menschen aus Yellowkife, Nordwest-Territorien, Kanada, am 16. August 2023 evakuiert werden.

Video-Screenshot: Es wird immer gefährlicher die Autobahn aus Yellowknife heraus zu befahren.

„Unglücklicherweise hat sich die Lage bei den Waldbränden weiter verschlechtert, ein Feuer westlich von Yellowknife stellt nun eine echte Bedrohung für die Stadt dar“, hatte Shane Thompson, Umweltminister der kanadischen Nordwest-Territorien, am Mittwoch gesagt. Die Stadt sei „nicht in unmittelbarer Gefahr“. Aber ohne Regenfall sei es möglich, dass der Brand bis zum Wochenende den Stadtrand erreiche. „Sie bringen sich und andere in Gefahr, wenn Sie sich dazu entscheiden, länger zu bleiben“, warnte Thompson.

Präsident verspricht Hilfe

Derzeit ist nur eine Schnellstraße in den Süden des Landes geöffnet. Für die Evakuierung werden unter anderem Militärflüge organisiert. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau versprach im Onlinedienst X die Hilfe der Regierung.

Derzeit wüten in den Nordwest-Territorien etliche Brände. Mittlerweile ist die Hälfte der Bevölkerung in der Region von Evakuierungen betroffen.

Seit Beginn der außergewöhnlich heftigen Waldbrand-Saison in diesem Jahr mussten bereits rund 168.000 Menschen in Kanada ihre Häuser verlassen. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben. (AFP)

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