Nordkoreas Kim Jong Un nennt Unfall „kriminellen Akt“. Der 5000 Tonnen schwere Zerstörer wurde bei der Einweihungszeremonie beschädigt.
„Krimineller Akt“Nordkoreas neues Atom-Kriegsschiff beschädigt – Kim schäumt vor Wut

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un beobachtet einen Raketentest. (Archivbild)
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In Nordkorea ist es Staatsmedien zufolge bei einer feierlichen Zeremonie für einen neuen Zerstörer der nordkoreanischen Marine zu einem schweren Unfall gekommen. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete, ereignete sich „ein schwerer Unfall“, als ein neuer 5000 Tonnen schwerer Zerstörer in der östlichen Hafenstadt Chongjin vom Stapel gelassen wurde.
Der bei der Zeremonie anwesende nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un sprach von einem „kriminellen Akt“. Laut KCNA waren „unerfahrene Kommandeure und operative Nachlässigkeit“ für den Unfall verantwortlich. Bei dem Missgeschick seien „einige Teile des Bodens des Kriegsschiffs zerdrückt“ worden.
Kim Jong Un kündigt Konsequenzen an
Kim Jong Un bezeichnete den Vorfall laut KCNA als „kriminellen Akt, der durch absolute Nachlässigkeit verursacht wurde“ und der „nicht toleriert werden“ könne. Die „unverantwortlichen Fehler“ der zuständigen Beamten würden Thema bei der nächsten Vollversammlung des Zentralkomitees der Partei sein.

Menschen betrachten ein Satellitenbild, das von Maxar Technologies am 18. Mai 2025 aufgenommen und am 22. Mai 2025 zur Verfügung gestellt wurde und eine Gesamtansicht eines neuen nordkoreanischen Kriegsschiffs im Hafen von Chongjin zeigt. (Archivbild)
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Die Führung in Pjöngjang hatte Ende April ein neues Kriegsschiff vorgestellt, das mit Atomwaffen bestückt werden kann. Der 5000 Tonnen schwerer Zerstörer „Choe Hyon“ kann Beobachtern zufolge zwei taktische Kurzstrecken-Atomraketen tragen.
Wachsende Spannungen mit Südkorea und dem Westen
Das diplomatisch weitgehend isolierte Nordkorea strebt nach eigenen Angaben den Besitz von Nuklearwaffen an, um Bedrohungen durch die USA und ihre Verbündeten, darunter Südkorea, entgegenzuwirken. Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen weiterhin im Krieg, da der Konflikt zwischen 1950 und 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit an einem Tiefpunkt. Kim hatte Südkorea im vergangenen Jahr als „Hauptfeind“ bezeichnet. Nordkorea führt regelmäßig Waffentests aus und verstößt damit gegen UN-Resolutionen.
Die USA und Südkorea werfen Nordkorea zudem vor, Russland mit der Entsendung von mehr als 10.000 nordkoreanischen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Pjöngjang hatte im April erstmals die Entsendung von Truppen nach Russland bestätigt. Analysten zufolge erhofft Kim sich im Gegenzug fortschrittliche Technologie von Moskau sowie Kampferfahrung für seine Soldaten. (afp)