Exemplare in der Nordsee entdecktForscher finden fleischfressenden Riesen-Fisch

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Ein Mann zieht einen riesigen Mondfisch aus dem Wasser.

Ein Mann zieht einen riesigen Mondfisch aus dem Wasser.

Ponta Delgada – Forscher auf den portugiesischen Azoren haben einen riesigen Fisch entdeckt, der alle Rekorde bricht. Wie die gemeinnützige Umweltorganisation „Atlantic Naturalist“ vermeldet, haben Forscher einen drei Tonnen schweren Mondfisch an Land gezogen. Das Tier ist der schwerste weltweit gefundene Knochenfisch überhaupt.

Der Fisch wurde erstmals im Dezember 2021 entdeckt, nun konnten die Forscher den im Meer umhertreibenden Kadaver des Mondfisches bergen. „Diese Tiere können so groß und schwer werden. Aber es ist unheimlich schwierig, sie zu vermessen“, schreibt Meeresbiologe José Nuno Gomes-Pereira in einer im Oktober veröffentlichten Studie im „Journal of Fish Biology“.

Rekord-Mondfisch vor den Azoren gefunden: Forscher gehen von weiteren „Monstern“ aus

Für Gomes-Pereira ist der Fund keinesfalls überraschend. „Es sind noch mehr dieser Monster da draußen. Wir haben es zum ersten Mal geschafft, so ein großes Tier an Land zu ziehen“, sagte der Meeresbiologe weiter.

Der Mondfisch, der sich überwiegend von Fleisch ernährt und hauptsächlich Quallen und kleinere Fische fängt, ist mit gut drei Tonnen so schwer wie ein SUV. Zudem war er zum Zeitpunkt des Funds 3,60 Meter lang. Das in Portugal gefundene Exemplar ist damit etwa 500 Kilogramm schwerer und 35 Zentimeter größer als der bisherige Rekordfang in Japan aus dem Jahr 1996.

Nachdem mehrere Fischer und Touristenboote das umhertreibende Tier vor der Küste der Azoren im Atlantischen Ozean entdeckt hatten, starteten die Forscher von „Atlantic Naturalist“ eine Bergungsaktion. Die Wissenschaftler zogen den Mondfisch mithilfe eines Taus bis in den Hafen von Horta, wo die Untersuchungen begannen.

Mondfisch schwerer als ein Weißer Hai – Exemplare auch in der Nordsee gesichtet

Meeresbiologe Gomes-Pereira vermutet, dass der gefundene Mondfisch nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Am Kopf habe man eine starke Prellung entdeckt, vermutlich war der Fisch mit einem Boot kollidiert. Die Forscher warnen daher davor, den Schiffsverkehr vor den Azoren noch weiter auszubauen. Das Tier sei zu seinem Todeszeitpunkt mindestens 20 Jahre alt gewesen.

Da der Fisch zu groß war, um in eines der zahlreichen Museen auf den Azoren gebracht zu werden, wurde er auf einem naheliegenden Hügel vergraben. Zum Vergleich: Der Mondfisch ist rund eine Tonne schwerer als die größten Exemplare des Weißen Hais, der allerdings nicht zu den Knochenfischen zählt.

Mondfische kommen im östlichen Pazifik, sowie im Atlantischen Ozean und auch im Mittelmeer vor. Vereinzelt werden im Herbst auch Exemplare in der Nordsee gesichtet. (shh)

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