Kriminalpolizei ermittelt15 Schädel und zahlreiche Knochen bei Erdarbeiten in NRW entdeckt

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Bei Erdarbeiten nach dem Abriss eines Hauses sind in Lippetal mehrere Schädel und eine Vielzahl von Knochen gefunden worden.

Bei Erdarbeiten nach dem Abriss eines Hauses sind in Lippetal mehrere Schädel und eine Vielzahl von Knochen gefunden worden.

Die Polizei geht in ihrer ersten Einschätzung der gefundenen Überreste davon aus, dass es sich um menschliche Knochen handelt.

Bei Bauarbeiten in Lippetal im Kreis Soest sind am Mittwoch 15 Schädel und eine Vielzahl von Knochen ausgegraben worden. Die Polizei geht in ihrer ersten Einschätzung der gefundenen Überreste davon aus, dass es sich um menschliche Knochen handelt, die mindestens 40 bis 50 Jahre dort gelegen haben müssen, sagte eine Sprecherin.

Die Schädel und Knochen waren nach dem Abriss eines Hauses bei Erdarbeiten entdeckt und dann durch die Polizei sichergestellt worden. Sie sollen am Donnerstag von Experten rechtsmedizinisch begutachtet werden.

Knochenfund in NRW: Kriminalpolizei ermittelt

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. So sei zunächst näher zu klären, aus welcher Zeit die Knochen genau stammen, um die möglichen Hintergründe erhellen zu können. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, zitierte der „Soester Anzeiger“ einen Polizeisprecher.

Auf den ersten Blick seien keine Spuren eines Verbrechens gefunden worden, sagte eine Polizeisprecherin unterdessen dem „WDR“. Die Arbeiten auf der Baustelle ruhen vorerst.

Kreis Soest: Schädel und Knochen könnten zu alter Grabstätte gehören

Laut der Regionalzeitung liegt die Vermutung nahe, dass die gefundenen Schädel und Knochen zu einer alten Grabstätte gehören. Die katholische Wallfahrtsbasilika St. Ida befindet sich demnach in der Nähe des abgerissenen Hauses. Die Knochen könnten also schon mehrere hundert Jahre alt sein.

Ein Vorgängerbau der Kirche gilt laut „WDR“ als einer der ältesten Kirchenstandorte in Westfalen. Früher sei es zudem üblich gewesen, Friedhöfe direkt neben Gotteshäusern anzulegen. Demnach könnte es sich bei dem Fund um einen sehr alten Friedhof gehandelt haben, hieß es weiter.

An dem Fundort im Dorf Herzfeld werde gerade ein Supermarkt erweitert und in Teilen neu errichtet, hieß es weiter. Vor 50 Jahren hat sich an dem Standort laut „WDR“ eine Brennerei mit landwirtschaftlichem Betrieb befunden. Mehr ist historisch über den Fundort bisher nicht bekannt, die Denkmalämter seien deshalb ebenfalls eingeschaltet worden. (das/dpa)

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