Ein sechsjähriger Junge wird im Aquarium von einem Oktopus minutenlang festgehalten – seine Mutter erhebt nun schwere Vorwürfe.
Attacke mit SaugnäpfenOktopus lässt Jungen nicht mehr los – Mutter schreit nach Hilfe

In einem US-Aquarium kam es kurzzeitig zu dramatischen Szenen mit einem Kind und einem Oktopus. (Symbolbild)
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Ein Vorfall im „San Antonio Aquarium“ hat in den USA für Aufsehen gesorgt: Bereits vor drei Wochen wurde ein sechsjähriger Junge laut einem Bericht des US-Magazins „People“ während eines Besuchs im Streichelbecken von einem Oktopus am Arm festgehalten – bekannt wurde der Fall jedoch erst jetzt.
USA: Sechsjähriger im Aquarium verletzt – „Oktopus-Küsse“ sorgen für Aufsehen
Wie seine Mutter Britney Taryn erklärte, hatte ihr Sohn Leo bereits mehrfach mit dem Tier interagiert, ohne dass es zu Problemen gekommen sei. Doch am 14. Juli soll sich der riesige Pazifik-Oktopus plötzlich an Leos Arm festgesaugt haben – so fest, dass der Junge sich nicht mehr selbst befreien konnte. Das Tier habe laut der Mutter ihren Sohn „vollständig unter Kontrolle“ gehabt.
Erst nach rund fünf Minuten und dem Eingreifen von drei Mitarbeitern sei es gelungen, den Arm des Kindes zu befreien. Leo trug laut dem Magazin „People“ deutliche, lila Prellungen davon, die sich vom Handgelenk bis zur Achsel zogen.
Texas: Aquarium-Besuch endet mit blauen Flecken – Mutter äußert Kritik
In einem Interview mit dem lokalen Sender KSAT schilderte die Mutter, sie habe sofort Hilfe gesucht, doch es seien zunächst keine Mitarbeiter in Sicht gewesen. Erst nach lauten Rufen seien drei Angestellte herbeigeeilt, die versuchten, den Oktopus mit Eisbeuteln zu lösen. Das Aquarium erklärte gegenüber mehreren US-Medien, darunter „KSAT“ und „MySanAntonio“, das Verhalten des Oktopus sei nicht aggressiv, sondern eher „verspielt“ gewesen.
Die Saugnäpfe seien mitunter als „Oktopus-Küsse“ zu interpretieren. Laut Angaben der Einrichtung habe sich das Tier nicht ungewöhnlich verhalten. Die Mutter hingegen kritisiert die Sicherheitsvorkehrungen scharf. Ihrer Meinung nach habe der Oktopus nie für den direkten Kontakt mit Kindern freigegeben werden dürfen. Sie wirft dem Aquarium unter anderem unzureichende Aufsicht und unklare Hinweise auf mögliche Risiken vor.
US-Behörden eingeschaltet – Oktopus fällt nicht unter Schutzgesetz
Wie „KSAT“ berichtet, hat Britney Taryn nach dem Vorfall eine Beschwerde beim US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eingereicht. Eine Sprecherin der Behörde habe bestätigt, dass man den Vorfall zur Kenntnis genommen habe. Allerdings unterliege ein Oktopus nicht dem „Animal Welfare Act“, dem zentralen Tierschutzgesetz in den USA. Aus diesem Grund gebe es auch keine expliziten Vorschriften für Haltung oder Umgang mit diesen Tieren in öffentlichen Einrichtungen.
Das betroffene Aquarium hat laut Medienberichten angekündigt, seine Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen, ohne jedoch konkrete Änderungen zu benennen. Der Vorfall bleibt in sozialen Netzwerken weiterhin Thema, viele Nutzer äußern sich besorgt über die Praxis sogenannter Touch-Tanks in Aquarien. (jag)