Drei Jahre nach der TatDänischer Erfinder Madsen gesteht U-Boot-Mord in Doku-Serie

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Peter Madsen

Der Däne Peter Madsen 2008 in Kopenhagen (Dänemark) in seinem U-Boot „Nautilus“.

Kopenhagen/Köln – Drei Jahre nach der Tat und zwei Jahre nach seiner Verurteilung hat der dänische U-Boot-Bauer und Erfinder Peter Madsen den Mord an der Journalistin Kim Wall gestanden. Das berichtet das dänische Portal Ekstra Bladet.

Das Geständnis von Madsen erfolgte demnach indirekt – in einer Doku-Serie. Auf die Frage eines Journalisten, ob Madsen Wall im Jahr 2017 auf seinem U-Boot getötet hat, antwortet Madsen schlicht: „Ja.“

Journalist Kristian Linnemann hatte mehr als zwanzig Stunden lang mit dem inhaftierten Madsen telefoniert – und die Gespräche heimlich aufgezeichnet. Später erhielt er die Genehmigung, sie zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist Teil der Doku „Die geheimen Aufnahmen mit Peter Madsen“.

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Madsen war 2018 für den Mord an der schwedischen Journalistin Kim Wall verurteilt worden. Im August 2017 hatte er die 30-Jährige für eine Reportage auf sein U-Boot eingeladen. Am nächsten Tag meldete Walls Partner sie als vermisst. Im Zuge der Ermittlungen wurden später Teile von Walls Leiche entdeckt.

Peter Madsen gab immer neue Erklärungen ab

Während der Ermittlungen und des Prozesses gab Madsen immer wieder neue Erklärungen dazu ab, wie es angeblich zu Walls Tod gekommen war, und wies die Schuld von sich. So sei ihr eine Luke auf den Kopf gefallen. Als diese Version widerlegt werden konnte, behauptete er, sie wäre an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.

Das Gericht sah das anders. Auf seinem U-Boot habe Madsen Wall gefesselt, gefoltert, missbraucht und ermordet. Anschließend zerstückelte er ihre Leiche. 2018 wurde Madsen zu lebenslanger Haft verurteilt. Eine Berufung wurde abgelehnt. (ken)

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