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„Hatte kein Zuhause“Bei „The Taste“-Märchenstunde wird Tim Raue ernst

5 min
Tim Raue hatte keine schöne Kindheit, wie er bei „The Taste“ durchscheinen ließ. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

Tim Raue hatte keine schöne Kindheit, wie er bei „The Taste“ durchscheinen ließ. (Bild: 2024 Getty Images/Joshua Sammer)

Nicht alle Kandidaten lieben die Märchen, die diesmal ganz im Zentrum von „The Taste“ stehen. Bei Tim Raues wecken sie traurige Erinnerungen.

Er ist der Mann, der nicht nur Moderatorin Angelina Kirsch den Kopf verdreht: der Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada aus Graubünden. (Bild: Joyn/Screenshot)

Er ist der Mann, der nicht nur Moderatorin Angelina Kirsch den Kopf verdreht: der Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada aus Graubünden. (Bild: Joyn/Screenshot)

Selten hat man die SAT.1-Show „The Taste“ so aufgeregt erlebt. Der allgemeine Herzschlag erhöht sich, als ein elegant gebräunter Schweizer - Typ Skilehrer - das Kochstudio betritt: Andreas Caminada ist nicht nur ein Drei-Sterne-Koch, sondern auch eine Art Alpenfürst, der mit seinem Restaurant im Kanton Graubünden in einem verträumten kleinen Schloss residiert.

Mehr noch: Als er 2003 als Pächter und Küchenchef das Schlossrestaurant Schauenstein übernahm, verwandelte sich auch der zuvor eher verschlafene kleine Ort in ein Mekka, in das die zumindest die Kulinarikbegeisterten aus aller Welt pilgern. „Wir haben den Ort ein wenig aus dem Dornröschenschlaf erweckt“, sagt Caminada bescheiden.

Auch Elif schwärmt: „Ich liebe Andreas“

Für das Teamkochen wählt der Gast-Juror von Schloss Schauenstein Märchenthemen. (Bild: Joyn/Screenshot)

Für das Teamkochen wählt der Gast-Juror von Schloss Schauenstein Märchenthemen. (Bild: Joyn/Screenshot)

Und schon ist sie da: die Märchen-Aura, die den 58-Jährigen umgibt. Er ist eben doch „ein echter Märchenprinz“, wie Moderatorin Angelina Kirsch schwärmt. Sie wird den Gast-Juror über die ganze Länge der mehr als zweistündigen Sendung hinweg anschmachten. Und damit bleibt sie nicht allein. „Ich liebe Andreas“, sagt die Chefin aus Team Blau, Elif Oskan, die selbst Schweizerin ist. „Ich habe auch ein bisschen Heimweh.“

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie ein Märchenprinz?“, sagt Carmen. Aber da ist Andreas Caminada schon wieder weg. (Bild: Joyn/Screenshot)

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie ein Märchenprinz?“, sagt Carmen. Aber da ist Andreas Caminada schon wieder weg. (Bild: Joyn/Screenshot)

Kein Wunder, dass sich fast alle Augen auf Caminada richten. Man hängt ihm an den Lippen. Genaues Zuhören lohnt sich allerdings auch, denn der mit drei Michelin-Sternen prämierte Gourmet hat ganz spezielle Vorstellungen. „Weniger ist meistens mehr“, ist einer seiner Lehrsätze. Chichi lehnt er ab. Aber schön arrangiert sollten die Löffel dann natürlich doch sein. Und Anderas Caminada liebt Vielschichtigkeit im Genuss. „Es muss schon Spannung dabei sein.“ Er wolle überrascht werden, so seine Losung.

Angst vor dem Teamkochen-Fluch: Wird wieder Jennys Löffel geschickt - und landet sie abermals auf dem letzten Platz? (Bild: Joyn/Screenshot)

Angst vor dem Teamkochen-Fluch: Wird wieder Jennys Löffel geschickt - und landet sie abermals auf dem letzten Platz? (Bild: Joyn/Screenshot)

Überrascht wirkt zunächst einmal Alexander Herrmann, der mehrfache „The Taste“-Gewinner und Chef im Team Gelb, als er ein ungewöhnliches Lob - und dann auch gleich eine Art Abfuhr - von der Moderatorin zu hören bekommt. „Bislang warst du ja so ein bisschen der George Clooney von 'The Taste'“, sagt Angelina Kirsch zum elegant ergrauten Oberfranken. Aber eben: „Bislang“. Jetzt dreht sich alles um den attraktiven Schweizer.

Tim Raue: „Märchen ist überhaupt nicht meins“

Eigentlich ein heißer Typ. Doch die Reise für Mike ist kurz vor dem Halbfinale zu Ende. (Bild: Joyn/Screenshot)

Eigentlich ein heißer Typ. Doch die Reise für Mike ist kurz vor dem Halbfinale zu Ende. (Bild: Joyn/Screenshot)

Das Thema der Sendung lautet diesmal - wegen Schloss Schauenstein: „Wie im Märchen“. Und dazu passen dann auch die ersten vier Los-Aufgaben, die alle aus Märchenwelten stammen: „Kleine Meerjungfrau“, „Prinzessin auf der Erbse“, „Aladdin“ und „Rotkäppchen“. Natürlich wecken Märchen sofort Kindheitserinnerungen - meistens sehr schöne.

Doch es gibt auch andere Stimmen, ernstere. „Märchen ist überhaupt nicht meins“, sagt Tim Raue, der bekanntlich aus Berlin stammt und früher mal Mitglied einer Kreuzberger Jugendgang war. „Ich hatte kein Zuhause, in dem Geschichten vorgelesen wurden.“ Und auch Köchin Anne aus Tims Team gesteht: „Mit Märchen verbinde ich traumatische Erlebnisse in meiner Kindheit“. Ja mehr noch: „Ich finde Märchen gruselig.“

Schlägt der gefürchtete Löffel-Fluch wieder zu?

Das überrascht: Die oft so souveräne Sandra landet mit ihrem Coach Steffen Henssler im gefürchteten Entscheidungskochen. (Bild: Joyn/Screenshot)

Das überrascht: Die oft so souveräne Sandra landet mit ihrem Coach Steffen Henssler im gefürchteten Entscheidungskochen. (Bild: Joyn/Screenshot)

Pfanne, Pfanne, an der Wand: Steffen Henssler testet mit dem alten Märchenspruch, wer der beste „The Taste“-Koch im Land sein könnte. Die Antwort? Na klar! (Bild: Joyn/Screenshot)

Pfanne, Pfanne, an der Wand: Steffen Henssler testet mit dem alten Märchenspruch, wer der beste „The Taste“-Koch im Land sein könnte. Die Antwort? Na klar! (Bild: Joyn/Screenshot)

Jenny, die sympathische Hobbyköchin aus Team Elif, die oft so schüchtern wirkt, fürchtet indes den Fluch des Teamkochens. „Ich hoffe gar nicht, dass mein Löffel geschickt wird“, sagt sie, als sie zum Thema „Meerjungfrau“ eine Lachsforelle zubereitet. Es gibt auch guten Grund für ihre Angst: Bereits zwei Mal wurde ihr Teamlöffel ausgewählt - und landete dann jeweils auf dem letzten Platz.

Doch was macht Elif Oskan? Sie schickt Jennys Löffel - und schon ist die Angst um den Fluch wieder da. Und tatsächlich: Andreas Caminada prüft die vier Märchen-Löffel - und kürt Cyrill, ebenfalls Schweizer zum Sieger. Und Jenny? Die landet tatsächlich erneut auf Platz vier. Schlechtester Löffel. Wieder hat der Fluch zugeschlagen. Doch Teamchefin Elif bleibt cool. Sie muss einen ihrer beiden Schützlinge entlassen - und wählt Mike aus. Der Profi-Koch aus dem Allgäu muss gehen, die fluchbelastete Hobbyköchin Jenny darf - mit hochrotem Kopf - weiter in der Show bleiben. Natürlich wirkt Mike schwer getroffen. „Sehr, sehr traurig“, sei er, als er seinen Spind räumt. „Aber so ist das Game.“

Cyrill zieht als erster Kandidat ins Halbfinale

Ende Gelände: Nach dem Entscheidungskochen steht fest, dass auch Nicole den Wettbewerb verlassen muss. (Bild: Joyn/Screenshot)

Ende Gelände: Nach dem Entscheidungskochen steht fest, dass auch Nicole den Wettbewerb verlassen muss. (Bild: Joyn/Screenshot)

Beim Solo-Kochen ist dann der Fluch wieder vergessen. Dafür gerät Jenny erneut ins Flattern, als plötzlich Alexander Caminada, der eigentlich wegen Cyrills Erfolg im Team Gelb aushelfen soll, plötzlich neben der jungen Münchnerin steht. Der Märchenprinz - ganz nah! Jenny stellt sich vor und gerät ins Stottern. „Wie so 'ne Zwölfjährige“, ärgert sie sich später über sich selbst.

Allerdings: Caminada bringt selbst die resolute Carmen, die selbst auf einem Schloss in Schwaben arbeitet, ein wenig aus der Fassung. Auch sie freut sich über den kurzen Besuch des Drei-Sterne-Kochs an ihrer Station. Fast wie ein Flirt. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie ein Märchenprinz?“, sagt sie später. Aber da ist der Schweizer schon wieder weg.

Trotzdem: Gekocht werden muss natürlich auch. Und es steht erneut die (berechtigte) Angst vor einem weiteren Rauswurf im Raum. Zweifach-Siegerin im Solokochen wird dann Anne aus Cuxhaven, die sich gleich zwei goldene Sterne abholt und sicher ins Halbfinale weiterzieht. Dagegen landen Nicole, Sandra und Leo jeweils mit roten Sternen im gefürchteten Entscheidungskochen.

Sandra geht voll ins Risiko und kocht, was sie gar nicht kennt

Dort setzt sich am Schluss souverän die Stuttgarterin durch, die übrigens auch in der Schweiz kocht. Sandra überzeugt den Märchenprinzen Caminada mit einer seiner Leibspeisen - den eigenwilligen Spinat-Röllchen „Capuns“. Das Kuriose dabei: Sandra hatte zuvor die Spezialität aus Graubünden noch nie gekocht und bislang noch nicht einmal selbst gegessen. Respekt vor ihrer Leistung!

Kurz vor dem Halbfinale ist die Reise für Nicole, die zuvor noch ins Team Raue, gewechselt war, nun doch zu Ende: „Ich nehme richtig viel mit“, sagt sie zum Schluss. „Eine lange Zeit, an die ich richtig gut zurückdenken kann.“ Auf ins Halbfinale in der nächsten Woche! (tsch)