Der ARD-Moderator spricht im Podcast mit Barbara Schöneberger über Schlafmangel, Schichtdienst und die Belastungen seines Jobs.
„Höchste Form der Folter“Jens Riewa klagt über Arbeitsbelastung bei der „Tagesschau“

Jens Riewa moderiert seit über 30 Jahren die „Tagesschau“ – nun spricht er offen über die Belastungen des Sprecherjobs. (Archivbild)
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Jens Riewa, Sprecher der „Tagesschau“ seit über 30 Jahren, hat im Podcast „Frühstück bei Barbara“ über die hohen Anforderungen seines Berufs gesprochen. Demnach belasten ihn vor allem die unregelmäßigen Arbeitszeiten. „Du lebst in einem ständigen inneren Jetlag“, sagte Riewa im Gespräch mit Moderatorin Barbara Schöneberger. Die Kombination aus Frühdiensten, Spätschichten und Nachtarbeit führe dazu, dass ein geregelter Tagesablauf kaum möglich sei. Auch nach so vielen Jahren im Dienst falle es ihm schwer, sich an die wechselnden Einsätze zu gewöhnen, so der 61-Jährige.
Jens Riewa: Unregelmäßiger Schlafrhythmus belastet den Alltag
Besonders der Schlafmangel stellt für den Nachrichtensprecher eine große Herausforderung dar. In dem Interview betonte Riewa: „Denn es ist die höchste Form der Folter, wenn Menschen nicht genügend Schlaf bekommen.“ Diese körperliche und psychische Belastung wirke sich spürbar auf sein gesamtes Leben aus.
Laut Riewa beeinflusse sie nicht nur die Tagesform, sondern auch den Umgang mit anderen Menschen. Die Anforderungen, stets konzentriert und souverän live vor der Kamera zu stehen, seien trotz Routine nicht ohne Auswirkungen. Der Sprecher betont, dass Schlafentzug und Daueranspannung einen spürbaren Einfluss auf seine Lebensqualität haben.
Sprecherjob bei der „Tagesschau“ verlangt Anpassung und Disziplin
Trotz seiner langjährigen Erfahrung in der Primetime-Ausgabe der „Tagesschau“ empfindet Jens Riewa den Job weiterhin als fordernd. Die tägliche Auseinandersetzung mit ernsten Themen, der Druck der Live-Sendung und die wechselnden Arbeitszeiten verlangen ihm nach eigenen Angaben viel Disziplin ab. Dabei sei insbesondere die fehlende Möglichkeit zur Regeneration belastend.
In dem Gespräch mit Barbara Schöneberger lässt Riewa durchblicken, dass der Beruf – bei aller Professionalität – über die Jahre auch Spuren hinterlassen habe. Die körperlichen und mentalen Anforderungen seien Teil des Berufsbilds, das nach außen oft als ruhig und kontrolliert erscheine.
Jens Riewa gehört seit 1991 zum festen Team der „Tagesschau“-Sprecher. Bekannt wurde er zunächst als Nachrichtensprecher im Hörfunk. 1994 übernahm er erstmals die Hauptausgabe um 20 Uhr. Neben seiner Tätigkeit bei der ARD ist er auch als Moderator bei Events und Shows im Einsatz. (jag)