Das erste offizielle Souvenir im Saarland ist alles andere als ein Kassenschlager. Nur 666 Mal wurde es in knapp einem Jahr verkauft.
Aufmerksamkeit trotz schlechter VerkaufszahlenUmstrittenes „Saarvenir“ wird nicht mehr produziert

Der Haufen aus acht verschachtelten einzelnen Wahrzeichen ist eine Kreation der Hamburger Agentur Jung von Matt und erntet einen Shitstorm und negative Kommentare im Land.
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Das war’s. Das offizielle Saarland-Souvenir „Saarvenir“ wird nicht mehr produziert. Vor knapp einem Jahr mit viel Tamtam vorgestellt, hatte das graue Gebilde, das acht Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Bundeslandes darstellt, reichlich Spott und Kritik auf sich gezogen.
Die Bilanz bisher: Die 3D-Version, die sich zusammengewürfelt unter anderem aus dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte, dem Saarpolygon, der Saarschleife und einem Ring Lyoner Wurst zusammensetzt, wurde 666 Mal verkauft.
Ende der Produktion
Wenn die einjährige Kampagne ausgelaufen sei, werde es keine weitere Produktion geben.
Es sei „einzigartig, ikonisch und außergewöhnlich. Wie das Saarland eben“, hatte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) bei der Enthüllung des Souvenirs Ende April 2023 gesagt. Viele Saarländer aber kommentierten das Stück „peinlich“, „schrecklich“ oder gar „zum Schämen“.
Auch, weil zwei Fehler bemerkt wurden: Die Saarschleife bei Mettlach ist spiegelverkehrt in der Skulptur abgebildet. Zudem zeigt die Abtei Tholey eine Reihe eckiger Fenster, obwohl diese in Wirklichkeit oben abgerundet sind. Rund 230.000 Euro hatte die gesamte Kampagne für das Saarvenir laut Angaben der Tourismuszentrale gekostet.
Ziel erreicht
Dass das Saarvenir polarisierte: Das sei genau das gewesen, das die Touristiker erreichen wollten, sagt die Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Saarland, Birgit Grauvogel. Monatelang habe das Saarvenir für Schlagzeilen in den Medien und Social-Media-Kanälen gesorgt. Das habe „eine enorme Aufmerksamkeit für die Sehenswürdigkeiten im Saarland geschaffen“. Die Übernachtungszahlen 2023 stiegen im Saarland im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent. (dpa)