Sexismus-VorwürfePolizei erntet Shitstorm für merkwürdige Stellenanzeige

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Polizei München DPA 180722

Der Polizei München wird wegen einer Anzeige Sexismus vorgeworfen.

München – Die Polizei in München hat für eine Stellenanzeige in den sozialen Netzwerken scharfe Kritik geerntet. Auf Facebook gab es sogar einen Shitstorm gegen die Ausschreibung für eine Stelle im Social-Media-Team der Behörde. Grund dafür ist ein im Internet bekanntes Meme, das die Polizei extra nachstellen ließ.

Das Social-Media-Team der Polizei München bezieht sich dabei auf das „Distracted Boyfriend“-Meme, in dem ein Mann mit seiner Freundin zu sehen ist, die beiden gehen Hand in Hand eine Straße entlang. Der Mann dreht sich allerdings um und schaut einer anderen Frau hinterher, was für offensichtliches Entsetzen bei seiner Freundin sorgt.

Polizei München kassiert Shitstorm für „Distracted Boyfriend“-Meme

Den drei Personen hat die Polizei München Beschreibungen zugeordnet. Bei dem Mann steht „Du“, seiner Freundin „Dein alter Arbeitgeber“. Im Textfeld unter der Frau, der der Mann hinterherschaut, steht „Social-Media-Manager (m/w/d) bei der Polizei München“. 

Vor allem bei Facebook hagelte es Kritik für das Bild, das vermutlich unterhaltsam gemeint sein soll. „Wie soll man Frauen respektieren, wenn die Polizei so etwas postet?“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer Nutzer kommentiert: „Hoffentlich (wird ein neuer Mitarbeiter gesucht), weil der Manager (m/w/d) der diese sexistische Anzeige genehmigt hat, gehen muss.“

Sexismus-Vorwürfe gegen Polizei nach Stellenanzeige

Die Kritik ging noch weiter. Eine Nutzerin versteht nicht, wie die Polizei auf so eine Anzeige kommen kann: „Das Bild objektiviert die beiden Frauen, indem es sie als Arbeitsplätze darstellt, aber den Mann als Individuum.“

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Kritik gab es auch dafür, dass die Social-Media-Abteilung das Bild nachstellen ließ und nicht auf das ursprüngliche Meme zurückgriff. Die Polizei München hat sich zur Stellenanzeige noch nicht geäußert, das Bild war am Montagmittag aber noch online.

Einige Nutzerinnen und Nutzer verteidigten das Bild allerdings auch. „Foto und Text. Ein Hit“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer kommentiert: „Beste Stellenanzeige für immer.“ (shh)

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