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„Horrorhaus“ in SpanienDeutsches Paar sperrt drei Kinder über Jahre weg – Details schockieren

Lesezeit 2 Minuten
In diesem Haus soll eine deutsche Familie unter schrecklichen Bedingungen gelebt haben.

In diesem Haus soll eine deutsche Familie unter schrecklichen Bedingungen gelebt haben.

Nach der Befreiungsaktion wurde erst das entsetzliche Ausmaß deutlich. Der beißende Gestank war erst der Anfang.

In Spanien ist ein deutsches Paar festgenommen worden, das seine drei Kinder mehr als drei Jahre lang eingesperrt haben soll. Wie die Polizei am Mittwoch (30. April) berichtete, lebte die Familie seit Oktober 2021 völlig zurückgezogen in einem völlig zugemüllten Haus in Oviedo im Nordwesten des Landes.

Bei der Durchsuchung des verdreckten und runtergekommenden Gebäudes am Montag seien die drei Kinder - acht Jahre alte Zwillinge und ein elfjähriges Kind - befreit worden. Ein Polizist sprach nach Angaben der spanischen Zeitung „La Nueva España“ von einem „Horror-Haus“.

Spanische Polizei kommt Vater durch Supermarkt-Lieferung auf die Schliche

Ein Nachbar hatte die Polizei verständigt. Bei einer Überprüfung entdeckten die Beamten, dass das Haus nicht wie angegeben nur von einer einzelnen Person bewohnt war, sondern deutlich größere Mengen Lebensmittel an die Haustür geliefert wurden.

Das Haus in Oviedo im Nordwesten Spaniens wurde von der spanischen Polizei als „Horror-Haus“ bezeichnet.

Das Haus in Oviedo im Nordwesten Spaniens wurde von der spanischen Polizei als „Horror-Haus“ bezeichnet.

Bei einer Supermarkt-Lieferung wurde der Vater überwältigt. Bei der Befreiungsaktion seien die Einsatzkräfte vom massiven Stromausfall in ganz Spanien überrascht worden. Bei der anschließenden Durchsuchung  wurden die völlig verwahrlosten Kinder entdeckt, die seit Jahren keine Schule besucht hatten. Die Eltern, ein 53 Jahre alter Deutscher aus Hamburg und eine 48-jährige Deutschamerikanerin, wurden demnach festgenommen.

Deutsche Eltern sperren ihre drei Kinder über Jahre in vollgemüllten Haus weg

Das Paar hatte sich inmitten der Corona-Pandemie mit seinen Kindern in dem spanischen Ort zurückgezogen. Im Gebäude lagerten die beiden laut Polizei große Mengen Medikamente. Spanischen Medien zufolge trugen alle drei Kinder Windeln und je drei Schutzmasken übereinander.

„Wir alle haben die Corona-Zeit und alles was darauf folgte miterlebt. Man kann nur spekulieren, was eine Familie dazu gebracht haben mag, sich so lange einzusperren“, sagte Polizeikommissar Francisco Javier Lozano García. Die Behörden machten zunächst keine Angaben, warum die Eltern ihre Kinder von der Außenwelt isoliert hatten.

Lozano betonte, er wolle der Justiz zwar nicht vorgreifen, es gebe aber „deutliche Indizien eines Verbrechens“. Der Einsatzleiter erzählte, dass eine Nachbarin Mitte April die Polizei alarmiert habe. Man habe das Haus seitdem beobachtet. Die Kinder hätten es seitdem nie verlassen. Die Eltern hätten in diesen circa zwei Wochen die Tür auch nur zum Empfang von Onlinebestellungen geöffnet.

In dem „Horrorhaus“ aus seien sämtliche Fensterläden verschlossen gewesen und es habe ein beißender Gestank geherrscht, berichtete die Zeitung „Razón“. Als sie ins Freie gekommen seien, hätten die Kinder „fasziniert das Gras berührt, als ob sie noch nie an der frischen Luft gewesen wären“. Die drei Kinder wurden medizinisch untersucht und vorerst in einer Kinderschutzeinrichtung untergebracht. (mbr/afp/dpa)