Wegen Streit mit ChinaTaiwan ruft Bevölkerung zum Alkoholkonsum auf

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Cocktail Symbol DPA 040122

Symbolbild.

Taipeh. – Die taiwanesische Regierung hat aufgrund eines diplomatischen Streits mit der Volksrepublik China zu ungewöhnlichen Mitteln gegriffen. In einem offiziellen Facebook-Beitrag des Entwicklungsministeriums riefen die Verantwortlichen dazu auf, Ende Januar möglichst viel Rum zu kaufen und stellten eine Liste mit Rum-Cocktails und weiteren Rum-Rezepten dazu.

Hintergrund ist eine Entscheidung des staatlichen Alkohol- und Tabakunternehmens „Taiwan Tobacco and Liquor“ (TTL) , das vor wenigen Tagen mehr als 20.000 Flaschen Rum aus Litauen kaufte. Eigentlich sollte die Lieferung nach China gehen, das Land hatte aber kurzfristig Handelsbeschränkungen gegen den baltischen Staat erlassen.

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Der Grund für Chinas Zorn: Litauen hatte vor einigen Wochen angekündigt, in Taiwan eine offizielle Botschaft einzurichten, was eine Anerkennung des Staats nahezu gleichkommt.

Taiwan: 20.000 Flaschen Rum aus Litauen zur Unterstützung

Die chinesische Regierung sieht die Insel im Indischen Ozean nach wie vor als eine Provinz an, die unter der Kontrolle Pekings steht. Nur wenige Staaten haben Taiwan aus Angst vor chinesischen Restriktionen überhaupt anerkannt.

„TTL hat zum richtigen Zeitpunkt gehandelt und den Rum nach Taiwan gebracht, um ihn vor dem Verfall zu retten“, zitiert die „South China Morning Post“ einen Verantwortlichen des Unternehmens. „Litauen unterstützt uns und wir unterstützen Litauen. Lasst uns darauf anstoßen.“ Ende Januar soll die Lieferung aus Litauen in Taiwan eintreffen.

Der diplomatische Streit mit Litauen ist nur ein Beispiel für Chinas restriktive Politik im Bezug auf Taiwan. Andere Länder hatten bereits Handelsbeschränkungen für Kohle, Wein oder Hummer auferlegt bekommen, auch Australien legte sich bereits mit der chinesischen Regierung an. (shh)

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