Keine Sitze, Gamepad, kaum HightechSo sieht das beim „Titanic“-Wrack vermisste Tauchboot von innen aus

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Das Foto zeigt den Innenraum des vermissten Tauchboots „Titan“ von „Oceangate“ Expeditions mit den damals reisenden Passagieren. In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen Rettungskräfte in der Nähe des „Titanic“-Wracks im Atlantik nach fünf Vermissten in dem vermissten Tauchboot. (Archivbild)

Das Foto zeigt den Innenraum des vermissten Tauchboots „Titan“ von „Oceangate“ Expeditions mit den damals reisenden Passagieren. In einem Wettlauf gegen die Zeit suchen Rettungskräfte in der Nähe des „Titanic“-Wracksim Atlantik nach fünf Vermissten in dem vermissten Tauchboot. (Archivbild)

Die Besatzung des vermissten Tauchboots muss ohne Sitzgelegenheiten auskommen. Insgesamt findet sich wenig Hightech in der „Titan“. 

Die fieberhafte Suche nach dem Tauchboot „Titan“, das am vergangenen Sonntag einen Tauchgang zum Wrack der berühmten „Titanic“ begonnen hatte und seitdem vermisst wird, geht auch am Donnerstag weiter.

Die Chancen, die Insassen des Tauchboots noch lebend zu finden, sinken allerdings mit jeder Minute – die Sauerstoff-Reserven an Bord der „Titan“ dürften im Laufe des Tages erschöpft sein. Dann gilt das Überleben der Insassen als überaus unwahrscheinlich.

Vermisstes Tauchboot „Titan“: Keine Sitze, spartanisches Innenleben

Einen Blick in das Innenleben des vermissten Tauchboots, in dem sich die vier Titanic-Touristen und der Chef des Anbieters „Oceangate“, Stockton Rush, derzeit befinden, bieten unterdessen alte Fotos und Filmaufnahmen aus der „Titan“.

Grundsätzlich ist das Tauchboot eine röhrenförmige Konstruktion. Über Sitze verfügt die „Titan“ nicht. Stattdessen muss die Besatzung auf dem Boden sitzen – mit gekrümmten Rücken und angezogenen Beinen. Insgesamt wirkt das Innenleben des Tauchboots spartanisch – von Hightech ist wenig zu sehen.

An einem Ende der Röhre befindet sich das einzige Fenster, das einen direkten Blick in die Außenwelt bietet. Direkt an der Einstiegsklappe des Tauchboots befindet sich eine Toilette, die aussieht wie eine kleine schwarze Box.

Tauchboot „Titan“ wird mit handelsüblichem Logitech-Gamepad gesteuert

Auf der gegenüberliegenden Seite sind ein großer und zwei kleinere Monitore befestigt, die für die Steuerung der „Titan“ nötig sind, aber auch Aufnahmen von außen darstellen können. Gesteuert wird das Tauchboot unterdessen mit einem handelsüblichen Gamepad der Firma Logitech – wie man sie auch von Konsolen wie Xbox oder Playstation kennt. Ein Ersatz-Controller sei stets an Bord, erklärte „Oceangate“.

In einem älteren Video gewährte CEO Stockton Rush, der sich nun ebenfalls an Bord befindet, einen Einblick in das Tauchboot. „Der ist dafür gedacht, dass ein 16‑Jähriger ihn herumwirft, also ist er super strapazierfähig“, kommentierte der Firmenchef damals die Steuerung mit dem Gamecontroller.

Das Tauchboot verfügt zudem über Beleuchtung im Inneren. Ehemaligen „Oceangate“-Kunden zufolge wird das ohnehin bereits schummrige Licht jedoch kurz nach dem Abtauchen gänzlich abgeschaltet – um Energie zu sparen. Die Besatzung verbringt demnach den Großteil der Tauchfahrt in nahezu absoluter Dunkelheit.

Keine Heizung im vermissten Tauchboot: „An den Innenteilen des U-Boots herrscht Frost“

Mittlerweile dürfte es in dem vermissten Tauchboot zudem bitterkalt sein, eine Heizung gibt es an Bord nicht.  „Die Wassertemperatur liegt um den Gefrierpunkt“, erklärte der pensionierte Kapitän der US-Marine, David Marquet, im Gespräch mit dem TV-Sender CNN.

„Wenn sie ausatmen, kondensiert ihr Atem. An den Innenteilen des U-Boots herrscht Frost. Sie sind alle zusammengedrängt und versuchen, ihre Körperwärme zu bewahren. Ihnen geht der Sauerstoff aus und sie atmen Kohlendioxid aus.“

Warum die „Titan“ am vergangenen Sonntag den Kontakt zu ihrem Begleitschiff und somit zur Außenwelt verloren hat, ist bisher unklar. Die Besatzung des spartanisch ausgestatteten Tauchboots, das einem US-Reporter zufolge viele Elemente einer „MacGyver-Bastelei“ aufweise, muss nun auf ein Wunder hoffen. (das)

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