US-GeheimdienstleckNachrichten bieten Einblick in die Denkweise des Militärmitarbeiters

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Das Bild zeigt ein Memo der US Air Force, in dem ein Militäranwalt für Jack Teixeira ernannt wird und das im Antrag der Verteidigung auf Hausarrest vor der Verhandlung enthalten ist.

Das Bild zeigt ein Memo der US Air Force, in dem ein Militäranwalt für Jack Teixeira ernannt wird und das im Antrag der Verteidigung auf Hausarrest vor der Verhandlung enthalten ist.

Das Motiv des Verdächtigen bleibt weiterhin unklar. Das Analysieren von Amokläufen beschreibt er unter anderem als „cool“.

Im Fall des kürzlich aufgedeckten Datenlecks von Dokumenten der US-Geheimdienste ist das genaue Motiv des Verdächtigen trotz der Sichtung Tausender seiner Internet-Posts noch unklar.

Die „New York Times“ berichtete am Samstag unter Berufung auf mehrere Tausend Beiträge, die Jack Teixeira in einem Internet-Chatraum postete, viele Fragen zu den Beweggründen des jungen Mannes seien weiter offen. Die Nachrichten böten aber Einblick in die Denkweise des Militärmitarbeiters. „Er scheint sich in gewisser Weise als Autor eines Insider-Newsletters gesehen zu haben, der seine Online-Freunde aufklären sollte - und nicht als Whistleblower, der eine große Enthüllung von Regierungsgeheimnissen plante“, schrieb das Blatt.

Teixeira fand das Analysieren von Amokläufen „cool“

Teixeira verbreitete laut den Recherchen der Zeitung unter anderem diverse Verschwörungstheorien und behauptete etwa, US-Behörden seien an der Inszenierung von Amokläufen beteiligt, um Einfluss auf die Debatte über Waffengesetze zu nehmen. Bilder und Beiträge aus dem Chatraum belegen einmal mehr die bereits zuvor überlieferte Waffenliebe des Anfang 20-Jährigen. Er veröffentlichte dort unter anderem Bilder seiner Waffen und sinnierte über große Schießereien im Land. „Ich finde, Amokläufe zu analysieren ist cool. Und macht Spaß“, zitierte das Blatt eine seiner Nachrichten.

Teixeira steht im Verdacht, streng vertrauliche Dokumente der US-Geheimdienste und des Verteidigungsministeriums in einem geschlossen Chatraum veröffentlicht zu haben. Von dort aus sollen sie sich weiter verbreitet haben, bis Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Die Verschlusssachen enthielten zum Beispiel Informationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner.

Die Bundespolizei FBI hatte Teixeira Mitte April festgenommen. Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt. (dpa)

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