Vergewaltigung auf MallorcaAnwälte der Tatverdächtigen beantragen angeblich Freilassung

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Palma de Mallorca: Polizisten führen die Verdächtigen zum Termin mit dem Haftrichter. Die Deutschen sollen eine junge Frau vergewaltigt haben.

Palma de Mallorca: Polizisten führen die Verdächtigen zum Termin mit dem Haftrichter. Die Deutschen sollen eine junge Frau vergewaltigt haben.

Mitte Juli sollen fünf Touristen aus NRW eine junge Frau auf Mallorca vergewaltigt haben. Ihre Anwälte wollen nun ein Ende der U-Haft.

Im Fall der fünf Deutschen, denen auf Mallorca eine Vergewaltigung zur Last gelegt wird, sollen die Anwälte der Tatverdächtigen eine Freilassung ihrer Mandanten aus der Untersuchungshaft beantragt haben. Das berichtet die „Mallorca Zeitung“. Demnach argumentieren die Juristen, dass die für eine Aufrechterhaltung der U-Haft vorgeschriebenen Bedingungen nicht gegeben seien und berufen sich auf spanisches Recht.

Meldeauflagen könnten ihre Mandanten auch in ihrer Heimat nachkommen, so heißt es in dem Bericht. Eine Fluchtgefahr oder die Gefahr, dass das mutmaßliche Opfer von ihnen bedroht werden, bestehe ebenfalls nicht, begründeten die Anwälte ihren Antrag. Die Untersuchungshaft sei daher unverhältnismäßig. Bislang hatte die spanische Justiz allerdings eine Freilassung auf Kaution abgelehnt.

Mallorca: Mutmaßliche Vergewaltiger stammen aus Lüdenscheid

Die fünf jungen Männer im Alter zwischen 21 und 23 Jahren stammen aus dem Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Medien berichten von Lüdenscheid und Umgebung als Heimat. Sie sollen eine 18-jährige ebenfalls deutsche Urlauberin zum Sex gezwungen oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben. Anderen Medienberichten zufolge soll das mutmaßliche, aus Hannover stammende Opfer 20 Jahre alt sein.

Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Hagen, die in Deutschland für den Fall zuständig ist. Wenn Deutsche im Ausland mutmaßlich eine Straftat begingen, bestehe eine Verpflichtung zu Ermittlungen hierzulande, so Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli.

Mallorca: Fünf Deutsche der Gruppengewaltigung beschuldigt

Die Tat soll sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli in einem Hotel an der Playa de Palma ereignet haben. Es soll zunächst einvernehmlichen Sex mit der jungen Frau gegeben haben. Erst danach soll es zu der Straftat gekommen sein. Angeblich existiert auch ein Video, das einer der Beschuldigten selbst gedreht haben soll. Dieses Material liegt den spanischen Behörden vor.

Ein Ermittlungsrichter ordnete am 15. Juli Untersuchungshaft für die fünf Männer an. Ein sechster Mann war bereits freigelassen worden. Nun sollen die Anwälte der fünf jungen Urlauber auf angebliche Widersprüche in der Aussage der Frau hinweisen.

Mit einer Entscheidung über ein mögliches Ende der Untersuchungshaft wird laut „Mallorca-Zeitung“ in den kommenden Tagen gerechnet. Unabhängig davon könnte den Männern in Spanien in einem Prozess eine langjährige Haftstrafe drohen. (cme)

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