Video wirft Fragen aufSo bereitet New York seine Bewohner auf einen Atomangriff vor

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Die Skyline von Manhattan am 11. September 2001 – Im Falle eines nuklearen Angriffs wäre davon nichts mehr zu sehen. (Archivbild)

New York City – Viele Einwohner der Metropolregion New York sind verunsichert. Sie fragen sich, ob die reale Gefahr eines Atomschlages auf die knapp 9-Millionen-Einwohner-Stadt besteht. Der Grund: New Yorks Katastrophenschutz hat am 11. Juli ein Video veröffentlicht, in dem wichtige Verhaltensschritte im Falle eines Atomangriffs erklärt werden.

In dem Video des NYC Emergency Management sind zu Beginn Hausfassaden zu sehen, im Hintergrund sind Sirenen zu hören. Dann beginnt eine Sprecherin der Behörde mit den Worten: „Es gab einen nuklearen Angriff, fragen Sie nicht nach dem wie oder warum. Wir wissen nur, die große Bombe ist eingeschlagen.“

NYC Emergency Management gibt Tipps im Falle eines Atomangriffs

In der Folge erklärt sie drei wichtige Schritte, die es im Ernstfall zu beachten gäbe. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sofort ein Gebäude aufsuchen, sich von Fenstern fernhalten und schnellstmöglich duschen gehen und die Kleidung waschen. Auch solle man sich über die Medien, insbesondere über die internetbasierte Telefon-App „notify NYC“ auf dem Laufenden halten.

Die Empfehlungen sind – bis auf den letzten Punkt – an sich alles andere als neu. Seit den 1950er Jahren haben sie sich im Grunde nicht geändert. Einige New Yorker sind dennoch verunsichert. Viele fragen sich in den sozialen Medien, was den Katastrophenschutz dazu veranlasst hat, das Video zu veröffentlichen.

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Andere Nutzer kritisieren, dass die Tipps völlig absurd wären. Sie argumentieren, dass es im Falle eines nuklearen Angriffs auf New York City weder Gebäude, noch Wasser zum Duschen und schon gar kein Internet mehr gäbe, um Telefonbenachrichtigungen zu erhalten.

Bürgermeister von New York City verteidigt Video

Die Stadtverwaltung hat am Mittwoch die Entscheidung, den Infoclip zu produzieren, verteidigt. Gleichzeitig betonte sie aber auch, dass für New York keine akute Gefahr bestünde.

Den Vorwurf der Panikmache bestritt Bürgermeister Eric Adams. Er äußerte die Meinung, dass „Vorsicht besser ist als Nachsicht“. Der Film sei direkt nach dem Angriff auf die Ukraine in Auftrag gegeben worden, es sei ein aus seiner Sicht „notwendiger Schritt nach den Ereignissen in der Ukraine“ gewesen.

Bürgermeister Adams: „Lasst uns vorbereitet sein“

„Lasst uns vorbereitet sein. Und damit ist nicht nur ein Atomangriff gemeint, sondern jede Naturkatastrophe. Packen Sie eine Tasche, vergewissern Sie sich, wo sich Ihre Medikamente befinden. Das ist einfach klug“, so Adams.

Das Video ist weiterhin auf der Website des NYC Emergency Management sowie auf YouTube erreichbar. Dort haben es innerhalb der ersten drei Tage nach Veröffentlichung über 628.000 Menschen gesehen. (pst)

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