„Ich bin Überlebende“Sarah Bora über Gewalt in ihrer Ex-Beziehung

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Die Kölner Musikerin Sarah Bora

Sarah Bora

Im Podcast „Talk mit K“ spricht die Kölner Sängerin Sarah Bora über Gewalt an Frauen – und ihr eigenes Schicksal. Sarah Bora wurde von ihrem Ex-Partner über Jahre geschlagen und gestalkt.

„Es hätte mir von Anfang an zu denken geben müssen, dass er so unglaublich eifersüchtig gewesen ist“, sagt Sarah Bora, wenn sie auf ihre langjährige Beziehung zurückschaut, in der sie von ihrem Ex-Partner kontrolliert und geschlagen wurde. Mit 14 lernte die Kölner Musikerin ihren Freund kennen, nach zwei Jahren kam es zum ersten Mal zu körperlicher Gewalt. Er entschuldigte sich, sprach von einem Ausrutscher, der nie wieder passieren werde. Doch von da an wurde es immer schlimmer.

Die 33-Jährige spricht im Podcast „Talk mit K“ (den Sie hier im Player oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen hören können) anlässlich des Orange Day, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, über ihre sehr persönlichen Erfahrungen. Mittlerweile ist sie glücklich mit dem Rapper Eko Fresh verheiratet. Doch davor erlebte sie mit ihrem Expartner die Hölle.

Ebenfalls zu Gast in der Podcast-Folge ist der Kölner Drehbuchautor Michel Birbæk. Seine Mutter wurde von ihrem Ehemann ermordet.

Sie habe ihre Veilchen überschminkt oder Ausreden erfunden, wenn blaue Flecken an ihrem Körper zu sehen gewesen seien, sagt Bora. „Der Schein nach außen sollte ja nicht gebrochen werden. Er war auch raffiniert, dass es nicht zu krass offensichtlich wurde.“ Die Einsamkeit sei das Schlimmste gewesen, so Bora. Von den Freunden und der Familie wurde sie isoliert, musste für um alles Erlaubnis bitten. „Ich habe mich manipulieren lassen und alles geglaubt, was er mir gesagt hat.“

Der Kölner Bestseller-Autor Michael Birbaek und Musikerin Sarah Bora sprechen über ihre sehr persönlichen Erfahrungen zu Gewalt gegen Frauen.

Der Kölner Drehbuch-Autor Autor Michael Birbæk und Musikerin Sarah Bora sprechen im Podcast-Studio über ihre sehr persönlichen Erfahrungen mit Gewalt gegen Frauen.

Irgendwann sei sie in einer „Nacht- und Nebel-Aktion“ abgehauen. Das Martyrium war damit aber nicht vorbei: Nach der Trennung wurde sie noch drei Jahre lang gestalkt. Bis heute leidet Bora unter den Folgen der der toxischen Beziehung: „Ich fühle mich in keinem Zuhause sicher“. Sie leide auch unter Angstzuständen.

„Ich bin Überlebende“, sagt Bora in Anspielung darauf, dass jeden dritten Tag in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wird. Wichtig sei mehr Geld für Frauenhäuser. Auch bestimmte Begriffe dürften nicht mehr verwendet werden, die teils selbst in juristischen Paragrafen zu finden seien. „Mord ist Mord und keine Beziehungstat.“

Sarah Bora hat eine Petition gestartet, um Frauen und Mädchen in Deutschland besser vor Gewalt zu schützen. Hier geht es zur Petition.

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