Auftritt ohne KopftuchSchärfere Kontrollen – Iran ermittelt gegen Schauspielerinnen

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Kurdische Frauen schwenken bei einer Demonstration Kopftücher, während sie Bilder von Mahasa Amini in die Höhe halten.

Kurdische Frauen schwenken bei einer Demonstration Kopftücher, während sie Bilder von Mahasa Amini in die Höhe halten. Sie starb im vergangenen Jahr nach der Festnahme durch die Sittenpolizei. (Symbolbild)

Nachdem iranische Behörden schärfere Kontrollen der Kopftuchpflicht angekündigt hatten, ermittelt die Justiz jetzt gegen zwei Schauspielerinnen.

Nach einem Auftritt zweier Schauspielerinnen ohne Kopftuch hat Irans Justiz Ermittlungen eingeleitet. Der Fall sei bei den Behörden registriert worden, nachdem die Schauspielerinnen Afsaneh Bajegan (62) und Fatemeh Motamed-Aria (61) in Teheran an einer Veranstaltung zu Ehren eines Schauspielkollegen teilnahmen, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Dienstag.

In den sozialen Medien wurde ein Foto Bajegans bei der Veranstaltung am Sonntag bereits tausendfach geteilt.

Behörden kündigten schärfere Kontrollen der Kopftuchpflicht an

Im Zuge der von Frauen angeführten Protestwelle im Herbst 2022 im Iran waren mehrere Schauspielerinnen ins Fadenkreuz der Justiz geraten, die sie sich mit der Bewegung solidarisiert hatten. Die berühmten Schauspielerinnen Taraneh Alidoosti und Katajun Riahi etwa wurden zwischenzeitlich inhaftiert, auch gegen andere Filmschaffende laufen Verfahren.

Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstöße gegen den Kopftuchzwang festgenommen worden war. Zuletzt hatten die Behörden angekündigt, die Kopftuchpflicht wieder strenger durchzusetzen. Die Polizei setzt dazu nun auch Videoüberwachung ein. (dpa)

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