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Ausnahmezustand ausgerufenZwei Tote in Israel bei iranischem Angriff auf Wohngebiet

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Rettungskräfte begutachten die Schäden und suchen nach Opfern, nachdem eine iranische Rakete in Rishon Lezion eingeschlagen ist und dabei mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt wurden.

Rettungskräfte begutachten die Schäden und suchen nach Opfern, nachdem eine iranische Rakete in Rishon Lezion eingeschlagen ist und dabei mindestens zwei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt wurden. 

In der Nacht schlug die Rakete in einer nahegelegenen Stadt von Tel Aviv in einem Wohngebiet ein. Mindestens zwei Menschen wurden getötet.

Bei einem iranischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in der israelischen Küstenebene sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes zwei Menschen getötet worden. Eine Frau und ein Mann seien gestorben, erklärte der Rettungsdienst am Samstagmorgen. Weitere 19 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.

Israel griff unterdessen nach eigenen Angaben weiter militärische Ziele im Iran an. „In der Nacht hat die Luftwaffe dutzende Ziele getroffen, darunter Infrastruktur für Flugabwehrraketen, mit dem Ziel, die Kapazitäten für Luftverteidigung im Gebiet um Teheran zu beschädigen“, erklärte die israelische Armee.

Dutzende Angriffe auch auf iranischem Boden

Unterdessen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht Dutzende Ziele im Iran angegriffen. Darunter seien Infrastrukturen für Boden-Luft-Raketen gewesen, teilte das Militär mit. Dadurch sollte die Luftabwehr in der Umgebung von Teheran beschädigt werden, um der israelischen Luftwaffe dort freie Hand zu gewähren.

Nach den Worten des Chefs der Luftwaffe hat die Armee erstmals seit Beginn des Krieges Verteidigungsanlagen in der Gegend rund um die iranische Hauptstadt angegriffen - und damit mehr als 1.500 Kilometer vom israelischen Territorium entfernt. Tomer Bar sprach in einer vom Militär verbreiteten Mitteilung von „präzisen Schlägen von operativer und nationaler Bedeutung“.

In der Nacht kam es nach iranischen Angaben erneut zu heftigem Beschuss im Iran, auch in mehreren Metropolen. Im Zentrum Teherans waren in der Nacht erneut stundenlang Explosionen und das Grollen der Flugabwehr zu hören.

Teheran meldete den Abschuss israelischer Drohnen im iranischen Luftraum. Die Fluggeräte, die in „Spionage- und Aufklärungsmissionen“ unterwegs waren, seien über der nordwestlichen Grenzregion Salmas abgefangen worden, berichteten iranische Staatsmedien.

Israel ruft Ausnahmezustand im Land aus

Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat für sein Land den Ausnahmezustand ausgerufen. Nach einem „Präventivschlag“ gegen den Iran sei „in unmittelbarer Zukunft“ mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen, sagte Katz in der Nacht nach Angaben der „Times of Israel“. 

Seit Freitagmorgen greift Israel Ziele im Iran an. Bei dem beispiellosen Großangriff wurden neben Orten in der Hauptstadt Teheran mehrere Atom- und Militäranlagen bombardiert. Die Chefs der iranischen Armee und der mächtigen Revolutionsgarden wurden getötet, ebenso nahezu die gesamte Führungsspitze der Luftwaffe der Revolutionsgarden. Als Reaktion feuerte der Iran seit Freitag mehrere Angriffswellen mit ballistischen Raketen auf Israel ab.

Israels Nachbarländer öffnen Luftraum wieder

Nach den nächtlichen Angriffswellen haben Jordanien, der Libanon und Syrien ihre Lufträume für den zivilen Luftverkehr wiedereröffnet. Der jordanische Luftraum sei seit 7.30 Uhr (Ortszeit) wiedereröffnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Petra.

Das libanesische Verkehrsministerium erklärte den Luftraum ab 10 Uhr als wiedereröffnet. Die syrische Staatsagentur Sana erklärte am Vormittag, dass der Luftraum wiedereröffnet sei. Alle drei Länder hatten sich zu einer Schließung infolge der Eskalation zwischen Israel und dem Iran entschieden.

Die irakischen Behörden gaben indessen bekannt, dass die Schließung des eigenen Luftraums bis 13 Uhr (Ortszeit) verlängert wurde.

Iran droht Israels Verbündeten mit Angriffen

Unterdessen hat der Iran Israels Verbündeten mit Angriffen gedroht. Iran habe Frankreich, Großbritannien und die Vereinigten Staaten offiziell über weitere Angriffe gegen Israel informiert, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Länder, die sich an der Abwehr iranischer Angriffe beteiligten, müssten demnach selbst mit Attacken rechnen. Als mögliche Ziele werden regionale Militärstützpunkte verbündeter Staaten sowie Schiffe im Persischen Golf und Roten Meer genannt. (afp/dpa)