Partys in der Downing StreetPolizei leitet Ermittlungen gegen Boris Johnson ein

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Boris Johnson AP 250122

Der britische Premierminister Boris Johnson.

London – Die Londoner Polizei hat Ermittlungen gegen den britischen Premierminister Boris Johnson wegen des Verdachts auf Verstöße gegen die Corona-Verordnung eingeleitet. Dies teilte Cressida Dick, Polizeichefin der Metropolitan Police, am Dienstag mit.

Johnson war wegen Partys in seinem Amtssitz in der Downing Street 10 in den vergangenen Wochen stark unter Druck geraten. Polizeichefin Dick erklärte, es gehe um diverse Verstöße bezüglich geltender Corona- und Lockdown-Gesetze in den vergangenen zwei Jahren.

„Wir werden ohne Angst und Beeinflussung ermitteln und an entscheidenden Stellen immer wieder unseren Ermittlungsstand präsentieren“, ergänzte Dick.

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In den vergangenen Wochen waren immer mehr Details zu Johnsons Partys in der Downing Street ans Licht gekommen, in einem Video ist der britische Premierminister tanzend zu sehen. Politiker, auch Johnsons Tories, hatten dem 57-Jährigen vorgeworfen, seine eigenen Regeln immer wieder missachtet zu haben.

Boris Johnson: Neue Anschuldigungen wegen Geburstagsparty

Erst am späten Montagabend waren weitere Details zu einer Geburtstagsparty Johnsons am 19. Juni 2020 bekannt geworden. Zu diesem Zeitpunkt waren Treffen in Innenräumen strengstens untersagt. Ein Regierungssprecher bestritt die Anschuldigungen und sprach von „einem kurzen Zusammentreffen von weniger als zehn Minuten“.

Boris Johnson: Misstrauensvotum rückt näher

Im britischen Unterhaus waren in den vergangenen Wochen immer mehr Misstrauensanträge gegen Johnson zusammengekommen, ein Misstrauensvotum gegen den ehemaligen Londoner Bürgermeister gilt nicht mehr als völlig unwahrscheinlich.

Um ein Misstrauensvotum zu starten, müssen mindestens 54 Abgeordnete ihren Unmut gegenüber dem Premierminister in Form eines offiziellen Briefs äußern.

Erschwerend hinzu kommen Johnsons sinkende Umfragewerte. Aufgrund seiner Corona- und Brexit-Politik haben die Tories zeitweise ihre Mehrheit an die Labour-Party verloren. (shh)

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