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Kommentar zum Hymnen-VorschlagSymbole beseitigen keine Ungleichheit

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Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordert die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums einem Bericht zufolge eine Änderung des Texts der Nationalhymne. (Symbolbild)

Berlin – Geschlechterneutral soll die deutsche Hymne werden, sagt die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums. Aus  „Vaterland“ mach „Heimatland“, aus „brüderlich mit Herz und Hand“ mach „couragiert mit Herz und Hand“ – und schon wird niemand mehr bevorzugt, schon kann sich frau freuen, zumal bald Internationaler Frauentag ist.

Die neuen Zeilen würden nicht einmal holpern beim Singen. Und die AfD könnte sich auch nicht beschweren, weil sie selbst bei ihrer Forderung nach Aufnahme des Deutschen als Landessprache ins Grundgesetz, das schöne französische Wort Courage verwendet hat.

Nebensächlichkeiten sind leichter umzusetzen

Aber so einfach ist es eben doch nicht mit der Gleichstellung. Wer sich zu sehr mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, der lässt sich auch schnell einreden, dass es damit schon getan ist, dass es nicht viel Wichtigeres gibt als das Umdichten von Nationalhymnen – gleicher Lohn für gleiche Arbeit zum Beispiel.

Damit ist die SPD in manchen Bundestagswahlkampf gezogen. Das ist ein Slogan, der auch in den konservativen Parteien CDU und CSU jederzeit beklatscht würde.

Es kommt nicht mehr viel hinterher

Aber das ist eine Aufgabe, die Kraft und Geld kosten würde. Deswegen kommt auch seit langer Zeit nach dem anfänglichen Beifall über diesen Satz nicht mehr viel hinterher. Schon gar nicht gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Das Umdichten der Hymne ist deswegen nicht falsch. Aber Symbole beseitigen keine Ungleichheit.

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