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Kritik in der „New York Times“Ehemalige Behördenleiter warnen – „Kennedy gefährdet die Gesundheit aller Amerikaner“

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ARCHIV - 14.05.2025, USA, Washington: US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. spricht vor einem Senatsausschuss für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten im US-Kapitol in Washington. (zu dpa: «USA: Vizeminister soll Gesundheitsbehörde übernehmen») Foto: John McDonnell/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. spricht vor einem Senatsausschuss für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten im US-Kapitol in Washington. (Archivbild)

Ehemalige Leiter der US-Behörde CDC warnen vor Minister Kennedys Entscheidungen wie Entlassungen und gestrichene Präventionsprogramme.

Neun ehemalige Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC haben sich mit scharfer Kritik an US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. zu Wort gemeldet. In einem Gastbeitrag in der „New York Times“ warnen sie eindringlich vor den Folgen seiner Politik: „Kennedy gefährdet die Gesundheit aller Amerikaner“, schreiben sie.

Die Ex-Direktoren, die die Behörde unter Präsidenten beider Parteien seit 1977 führten, zeigen sich angesichts der aktuellen Entwicklungen alarmiert. Unter Kennedy seien tausende Beschäftigte im Gesundheitssektor entlassen und zentrale Präventionsprogramme etwa gegen Krebs und Herzkrankheiten geschwächt worden.

Kritik an Impfpolitik während Masernausbruch

Besonders besorgt sind die Experten über Kennedys Umgang mit Impfungen. Während des schwersten Masernausbruchs seit Jahrzehnten habe der Impfgegner nicht auf bewährte medizinische Maßnahmen gesetzt, sondern auf „nicht erwiesene ‚Behandlungen‘“ vertraut und Impfstoffe verharmlost. Das sei, so die Autoren, „inakzeptabel und sollte jeden Amerikaner alarmieren, unabhängig von politischen Einstellungen“.

Kennedys Kurs stößt auch innerhalb der Behörden zunehmend auf Widerstand. So hatte die kürzlich eingesetzte CDC-Direktorin Susan Monarez nach weniger als einem Monat ihren Posten verloren – offiziell, weil sie „nicht mit der Agenda des Präsidenten“ übereinstimmte. Tatsächlich soll es zu einem Zerwürfnis mit Kennedy gekommen sein. Ihr Rauswurf führte zu einer Rücktrittswelle unter hochrangigen CDC-Beamten.

US-Präsident Trump meldet sich zu Wort

Die Ex-CDC-Chefs verurteilen diesen Schritt scharf: „Was er der CDC und dem nationalen Gesundheitssystem angetan hat – insbesondere durch die Entscheidung, Susan Monarez aus ihrem Amt als Direktorin zu entlassen – ist mit nichts zu vergleichen, was wir bisher in dieser Behörde erlebt haben.“

Währenddessen forderte Präsident Trump die Offenlegung von Informationen zu Covid-Medikamenten. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Viele Menschen denken, sie seien ein Wunder, die Millionen von Leben gerettet haben. Andere widersprechen.“ Er wolle nun endlich Klarheit: „Und ich will sie jetzt.“ (afp)