Weltklimakonferenz COP27US-Präsident Biden sieht „Leben des Planeten“ durch Klimakrise in Gefahr

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US-Präsident Joe Biden steht bei der Weltklimakonferenz 2022 auf der Bühne und hält eine Rede.

US-Präsident Joe Biden bei seiner Rede in Scharm el-Scheich.

Bei der UN-Klimakonferenz in Ägypten war am Freitag der US-Präsident zu Gast. In seiner Rede warnte Joe Biden vor den Folgen des Klimawandels.

US-Präsident Joe Biden hat bei der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich vor einer existenzgefährdenden Erderhitzung gewarnt. Durch die fortschreitende Klimakrise sei das „Leben des Planeten“ in Gefahr, sagte Biden am Freitag vor dem Konferenzplenum. Die USA spielen als größte Volkswirtschaft und zweitgrößter Treibhausgasemittent der Welt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Erderhitzung.

Die Vereinigten Staaten sieht Biden derweil auf einem guten Weg. „Wir werden unsere Emissionsziele bis 2030 erreichen“, bekräftigte der US-Präsident. Die USA haben sich das Ziel gesetzt, Treibhausemissionen bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu senken.

COP27: Biden ruft zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf

Biden rief außerdem zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf. „Lassen Sie uns auf den weltweiten Fortschritt beim Klimaschutz aufbauen und sowohl unsere Ambitionen als auch das Tempo unserer Bemühungen erhöhen“, forderte der Demokrat. Biden kündigte zudem an, die finanzielle Hilfe für andere Länder, die von Folgen des Klimawandels betroffen sind, auf nunmehr 100 Milliarden Dollar zu erhöhen. 

Der US-Präsident betonte in seiner Rede, dass wohlhabende Staaten bei der Bekämpfung des Klimawandels vorangehen müssten. „Diese Länder sollten die Entwicklungsländer unterstützen, damit sie entscheidende Klimaentscheidungen treffen können, ihre Energiewende erleichtern und einen Weg zu Wohlstand finden, der mit unserem Klimaziel vereinbar ist.“

Die USA, Deutschland und die Europäische Union unterstützen die Energiewende in Ägypten deshalb mit 500 Millionen Dollar, kündigte Biden an. Damit solle in dem Land eine Leistung von zehn Gigawatt erneuerbarer Energie bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Zugleich sollten fünf Gigawatt Leistung aus Gaskraftwerken vom Netz gehen. Die klimaschädlichen Emissionen aus dem ägyptischen Energiesektor würden damit um zehn Prozent verringert.

COP27: Staaten verpflichten sich zu „dramatischer“ Reduzierung

Applaus bekam Biden, als er darauf hinwies, dass erneuerbare Energien von Regierungen finanzierbar sein müssten, wenn das auch beim Kohleabbau der Fall sei. An anderer Stelle wurde der US-Präsident von Protesten im Saal unterbrochen. Die Aktivisten wollten ein Banner entrollen, wurden jedoch vom Sicherheitsdienst gestoppt. 

Die USA, die Europäische Union, Japan und Kanada sowie weitere Partner hatten sich zuvor auf der Weltklimakonferenz dazu verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Öl- und Gasförderung „dramatisch“ zu reduzieren. Dies gaben die beteiligten Staaten am Freitag kurz vor der Rede des US-Präsidenten Joe Biden bekannt. Das Bündnis, zu dem auch Norwegen, Großbritannien und Singapur gehören, betonte zudem die Notwendigkeit, den Übergang zu einer „sauberen“ Energieerzeugung zu beschleunigen.

Erst am Mittwoch hatte ein neuer Datenreport aufgedeckt, dass bei der Förderung und Produktion von Öl und Gas dreimal mehr klimaschädliche Gase freigesetzt werden, als die Staaten bisher offiziell an die Vereinten Nationen berichten. Dies zeigen Messungen der Non-Profit-Initiative Trace, an der Datenanalytiker, Forscher und Nichtregierungsorganisationen mitarbeiten. (mit dpa)

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