MitgliederschwundEinbußen auch für rheinische Kirche und Erzbistum Köln

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Zwei Frauen sitzen bei einer Messe in der Kirche.

Köln – Auch die Evangelische Kirche im Rheinland stellt sich auf die Verluste an Gläubigen und an Finanzkraft ein, die vom „Forschungszentrum Generationenverträge“ bis 2060 vorhergesagt werden. So erwartet die zweitgrößte deutsche Landeskirche eine annähernde Halbierung der Mitgliederzahl von 2,5 Millionen (2017) auf 1,39 Millionen. Die Projektion lege zudem nahe, dass sich das Aufkommen an Kirchensteuer zwar nominell von 695 Millionen Euro (2017) auf 771 Millionen Euro erhöhe. Die Mehreinnahmen werden allerdings durch Inflation und „rapide steigende Ausgaben“, insbesondere beim Personal, mehr als aufgebraucht. Die Projektion der Freiburger Forscher „lenkt unseren Blick besonders auf diese von uns zu gestaltenden Faktoren“, so Präses Manfred Rekowski in einer Stellungnahme. „Wir fühlen uns in unseren Bemühungen bestärkt, Kirche verstärkt in neuen Formen näher zu den Menschen zu bringen.“

Ein Sprecher des Erzbistums Köln sagte auf Anfrage, die Daten aus Freiburg würden – bezogen auf die Region – zurzeit noch ausgewertet. 2018 hatte das Erzbistum Zahlen bis 2030 vorgelegt, die ebenfalls von den Freiburger Forschern stammen. Die Zeit, in der die Kirche wie selbstverständlich eine wesentliche gesellschaftliche Größe dargestellt habe, gehe ihrem Ende entgegen. „Doch hängt unsere Wirksamkeit weder gesellschaftlich noch materiell letztlich von der großen Zahl ab, sondern von Glaubenstiefe und Überzeugungskraft jedes Einzelnen.“ (jf)

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