Aktuell sieht es so aus, als würde der linke Demokrat Zohran Mamdani das Rennen machen. Seine Gegner: Andrew Cuomo und Curtis Sliwa.
Mamdani in Umfragen vornDarum geht es bei der Wahl zum Bürgermeister in New York

Die Bürgermeisterkandidaten von New York City: Andrew Cuomo, Curtis Sliwa und Zohran Mamdani (v.l.n.r.)
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Es ist eine einfache Bürgermeisterwahl, die seit Tagen in den Vereinigten Staaten die Gemüter erhitzt: In New York City wird am heutigen Dienstag (04. November) ein neues Oberhaupt gewählt, das den aktuellen Bürgermeister Eric Adams ablösen soll.
Der linke Demokrat Zohran Mamdani gilt als Favorit. Zur Wahl stehen außerdem der frühere demokratische Gouverneur Andrew Cuomo und der Republikaner Curtis Sliwa.
Adams beendete seine Kandidatur frühzeitig
Adams, der seit 2022 Bürgermeister von New York City ist, war ebenso angetreten, beendete seine Kandidatur aber rund einen Monat vor der Bürgermeisterwahl. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Korruptionsvorwürfen gegen den ehemaligen Polizisten des New York City Police Departments (NYPD), der 2021 als Mitglied der Demokraten die Wahl antrat.
Großen Wirbel um das Amt macht insbesondere US-Präsident Donald Trump. Den 34-jährigen Mamdani scheint er als Gegenspieler zu sehen, drohte bereits damit, sollte Mamdani das Rennen machen, New York City nur noch „gesetzlich vorgeschriebene Mindestbeträge an Bundesmitteln zukommen“ zu lassen.
Mamdani war Rapper, bevor er in die Politik ging
Zohran Mamdani ist nach eigenen Angaben gebürtiger Ugander und zog mit sieben Jahren gemeinsam mit seiner Familie nach New York City. Nachdem der die Bronx High School of Science besucht hatte, machte er einen Bachelorabschluss in Afrikastudien am Bowdoin College. Eingebürgert wurde der Muslim mit indischen Eltern im Jahr 2018.

Zohran Mamdani tritt für die Demokraten an.
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Bevor Mamdani in die Politik ging, arbeitete er als Berater im Bereich Zwangsvollstreckungsprävention und unterstützte einkommensschwache Hausbesitzer dabei, Zwangsräumungen abzuwehren. Auch versuchte er sich als Rapmusiker.
Als „Trumps schlimmster Alptraum“ bezeichnet sich Mamdani
Der 34-Jährige nennt sich selbst einen „demokratischen Sozialisten“, bezeichnet sich als „progressiven muslimischen Immigranten“ und „Trumps schlimmsten Alptraum“. In seiner Politik setzt er sich unter anderem ein für:
- eine Mietpreisbremse in New York City und bezahlbaren Wohnraum
- kostenlose Kinderbetreuung und Gratisbusse
- ein Ministerium für öffentliche Sicherheit, um Gewalt vorzubeugen
- Lebensmittelgeschäfte, die der Stadt gehören
- Steuern für große Unternehmen und Reiche
Cuomo war als stellvertretender Bezirksstaatsanwalt tätig
Der frühere demokratische Gouverneur Andrew Cuomo ist nach eigenen Angaben in einer italienisch-amerikanischen Familie aufgewachsen. Er hat eine lange politische Vergangenheit.

2006 wurde Andrew Cuomo zum Generalstaatsanwalt von New York gewählt.
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Nach seinem Abschluss an der Fordham University und der Albany Law School leitete der 67-Jährige die Wahlkampagne seines Vaters zum Gouverneur und war später als stellvertretender Bezirksstaatsanwalt in Manhattan tätig.
13 Frauen werfen Cuomo sexuelle Belästigung vor
2006 wurde er zum Generalstaatsanwalt von New York gewählt. Später war Cuomo elf Jahre lang Gouverneur. Er gab das Amt 2021 auf, weil ihm 13 Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. Als unabhängiger Kandidat wird er nun von Trump unterstützt und setzt sich ein für:
- einen Bildungsplan inklusive kleinerer Klassengrößen und Stärkung der beruflichen und technischen Ausbildung (CTE)
- bezahlbaren Wohnraum, Zugang zum Gesundheitssystem und öffentlichen Nahverkehr
- die Vergrößerung des NYPD
- weniger Obdachlosigkeit
- die Wiederbelebung zentraler Geschäftsviertel der Stadt
Trump spricht sich gegen den Republikaner Sliwa aus
Der dritte Bewerber ist der Republikaner Curtis Sliwa. Nach eigenen Angaben gründete er 1979 die Bürgerwehr „Guardian Angels“. Außerdem ist er Aktivist und Radiomoderator. 2021 trat er bereits als Bürgermeisterkandidat für New York City an, verlor aber gegen Adams.

Große Chancen auf den Chefsessel werden Curtis Sliwa nicht ausgerechnet.
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Große Chancen werden dem 71-Jährigen auch bei dieser Wahl nicht ausgerechnet, selbst Trump steht nicht hinter dem Republikaner. Laut dem Präsidenten sie jedes Kreuz für Sliwa „eine Stimme für Mamdani“. Der Kandidat steht im Wahlkampf für:
- die Bekämpfung steigender Kriminalität und Korruption
- bezahlbaren Wohnraum
- die Verringerung der Kosten für Pendler
- die Stärkung der Wirtschaft
- die Umleitung von städtischen Fördermitteln von Unternehmensentwicklern zu lokalen Unternehmen
Die Wahllokale in New York City schließen um 21 Uhr. In Deutschland wird es dann bereits drei Uhr am Mittwochmorgen sein. Erst danach wird mit ersten Ergebnissen gerechnet.

