Die seit Mitte Dezember gesperrte Brücke auf der A42 über den Rhein-Herne-Kanal im Ruhrgebiet kann kurzfristig saniert und zumindest für den Pkw-Verkehr freigegeben werden. Das hat die Autobahn GmbH am Mittwoch bei einer Sondersitzung des Verkehrsausschusses im Landtag mitgeteilt.

Ob und in welchem Umfang sie von Lkw wieder genutzt werden kann, hängt von weiteren Untersuchungen ab. Seit dem Ausfall des Bauwerks zwischen Essen-Nord und Bottrop-Süd quälen sich täglich zehntausende Fahrzeuge über innerstädtische Ausweichrouten und sorgen dort für kilometerlange Staus.

„Wir können die Brücke in den nächsten Wochen ertüchtigen“, sagte Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH in Düsseldorf. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1970 und sei den Verkehrsbelastungen von 80.000 Fahrzeugen am Tag, darunter 10.000 Lkw, nicht mehr gewachsen.

Brückenbögen werden mit Bohrungen untersucht

Bei einer vorgezogenen Hauptprüfung im Herbst 2023 waren Risse in den Schweißnähten der Befestigungen an den oberen Brückenbögen festgestellt worden. Sie sollten ursprünglich innerhalb von sechs Tagen ausgebessert werden. Reparaturen an Schweißnähten lassen sich nur durchführen, wenn die Brücke nicht in Bewegung ist. Weil sich die Schäden als gravierender erwiesen als bei der Hauptprüfung, habe man die Sperrung zunächst auf unbestimmte Zeit verlängern müssen. Die Autobahn GmbH vermutet, dass zusätzliche Traglasten durch baustellenbedingte Umleitungsverkehre über die A42 die Schäden verstärkt haben.

Bevor die Brücke zumindest für den Pkw-Verkehr wieder freigegeben werden kann, müssen noch die in den Bögen liegenden Aufhängungen auf Risse untersucht werden. Das kann nur durch Bohrungen von außen geschehen. Für den Einsatz von Bauarbeitern sind sie zu eng. Nach Abschluss der Arbeiten werden Statiker berechnen, wie tragfähig das Bauwerk noch ist, ob also auch Lkw-Verkehr wieder zugelassen werden kann.

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Peter Berger

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Der Neubau der Brücke ist bereits in Planung, der Planfeststellungsbeschluss soll noch in diesem Jahr erfolgen. Mit dem Bau könne sofort begonnen werden, wenn das Baurecht vorliege, so Brandenburger. Das Projekt werde auch im Bundesverkehrsministerium mit oberster Priorität behandelt.