Ende der Corona-MaßnahmenSchulen haben noch fast sechseinhalb Millionen Tests

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Ein Corona-Selbsttest liegt am Platz eines Schülers in einem Klassenraum.

Insgesamt 216 Millionen Tests beschaffte das Schulministerium seit Pandemiebeginn.

Kurz vor Schluss bestellten Schulen in NRW noch mehr als 500.000 Test-Kits. Dabei haben die Schulen noch Millionen der Stäbchen gebunkert.

Nachdem das Düsseldorfer Ministerium am 25. Januar eine E-Mail an alle Schulen im Land verschickt hatte, brach an vielen Einrichtungen hektische Betriebsamkeit aus: Staatssekretär Urban Mauer hatte den Rektoren geschrieben, dass Coronatests für Schulen abgeschafft werden. Man könne aber noch für kurze Zeit welche ordern. Noch am selben Tag wurden 426.250 Test-Kits bestellt. Dabei haben die Schulen ohnehin noch fast 6,4 Millionen Stück gebunkert.

Die gigantische Zahl stammt aus einer Inventur des Schulministeriums von Ende vergangenen Jahres: „Nach Angabe der öffentlichen Schulen lagerten mit Stichtag vom 21. Dezember 2022 in den Schulen vor Ort insgesamt 6.361.003 Antigen-Selbsttests“, hieß es auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus dem Ministerium. Hintergrund: Als es noch eine Testpflicht gab, hatten die Schulen sich eingedeckt – als die Pflicht endete, blieben zig Millionen Sets übrig.

Auch Quarantäne-Pflicht ist aufgehoben

Die Schulen konnten aber weiter das Bestellportal des Landes nutzen. Denn zuletzt galt noch eine „anlassbezogene“ Testpflicht: Wer Symptome hatte, musste ran. Dafür sollten jedem Schüler fünf Tests pro Monat mitgegeben werden. Seit dem 1. Februar ist auch damit Schluss. „Die rechtliche Grundlage zum anlassbezogenen Testen in der Schule fällt (…) ersatzlos weg“, heißt es in der E-Mail des Ministeriums an alle Schulen. Eine Quarantänepflicht gebe es nun auch nicht mehr. Fazit: „Wer krank ist und Symptome hat, sollte wie bisher auch zu Hause bleiben.“

Damit hustende Schüler oder Lehrer wenigstens eine Möglichkeit haben, sich dennoch zu testen, sollen die gebunkerten Tests an den Schulen bleiben. Sie werden nicht wieder eingesammelt. Das Bestellportal für die Einrichtungen – so informierte das Ministerium – wird allerdings am 10. Februar endgültig geschlossen. Wurden am Tag der Email selbst noch schnell besagte 426.250 Tests geordert, waren es in den fünf Tagen danach insgesamt noch 125.250. Offenbar hatten die Schulleitungen es eilig.

Mit den letzten ausgegeben Tests endet für Lehrer, Schüler und Eltern eine wilde Zeit. Erst freiwillige Selbsttests, dann die Pflicht, zum Schluss der „anlassbezogene“ Abstrich. Laut Schulministerium wurden seit Beginn der Pandemie bis zum 31. Dezember unglaubliche 216,4 Millionen Coronatests beschafft.

Dass die Tests nun vorüber sind, ist für die Bildungsgewerkschaft GEW okay. Ayla Çelik, NRW-Chefin der GEW, sagte dazu: „Dass die Schulen die gesamtgesellschaftliche Entwicklung mitvollziehen und das Testregime nun auch in den Schulen ausläuft, ist Resultat der pandemischen Entwicklung derzeit. Allerdings unterstützen wir das freiwillige Tragen einer Maske weiterhin.“ Dass die übrigen Tests an den Schulen bleiben, hält sie für richtig: „Die Beschäftigten vor Ort wissen verantwortlich damit umzugehen.“


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