FDP verbucht ErfolgNRW unterstützt Durchführung von CSDs im ländlichen Raum

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NRW will CSDs auf dem Land förderndpa/Symbolbild

NRW will CSDs auf dem Land förderndpa/Symbolbild

In den Metropolen ist die LGBTIQ-Community gut organisiert. Auf dem Land ist die Unterstützung bislang dünner.

Die schwarz-grüne Landesregierung will die kleineren Christopher-Street-Days (CSD) in NRW finanziell unterstützen. Das geht aus einer Vorlage von NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) für den Familienausschuss hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt. Danach soll die meist ehrenamtlich tätige LGBTIQ-Community „flächendeckend unterstützt“ werden. „Insgesamt wird ein Betrag von 145.000 Euro zur Verfügung gestellt“, heißt es in dem Bericht.

Die CSDs würden „ein wirksames Zeichen gegen Diskriminierung und für Demokratie“ setzen, erklärte Paul. Insbesondere im ländlichen Raum sei die Durchführung von CSDs in jedem Jahr wegen Geldmangel eine Herausforderung. „Mit Blick darauf, dass sich die Landesregierung für eine Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen städtisch und ländlich geprägten Räumen einsetzt, kann hier die Stärkung von CSDs ein wichtiger Beitrag zur Akzeptanz und Sichtbarkeit von queeren Communities in ländlichen Regionen sein“, heißt es in der Vorlage.

Koalitionsvertrag wird umgesetzt

Die FDP im Düsseldorfer Landtag reklamiert die Zahlungen als Erfolg für die Liberalen. „Nach der deutlichen Kritik an der fehlenden finanziellen Unterstützung der nordrhein-westfälischen Christopher-Street-Days hat es bei der schwarz-grünen Landesregierung nun einen Sinneswandel gegeben“, sagte Franziska Müller-Rech, queerpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Druck habe insbesondere die FDP-Fraktion gemacht.

Die Liberalen hatten moniert, dass eine Förderung erst im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen festgelegt worden war, aber dann nicht umgesetzt wurde. „Ich bin froh, dass sich unsere Bemühungen bei dem Thema nun gelohnt haben und die Landesregierung ihren Fehler erkannt hat“, erklärte Müller-Rech. Insbesondere nach der Pandemie seien die CSDs auf Unterstützung angewiesen. Es wäre ein fatales Zeichen an die gesamte CSD-Community gewesen, sich an dieses Versprechen nicht zu halten.

Im Zuge der nun beschlossenen Förderung können pro teilnehmenden Verein bis zu 5000 Euro zur Selbstorganisation beantragt werden. Für die Organisation und Verteilung übernimmt der Verein Queeres Netzwerk NRW mit Sitz in Köln die Verantwortung.

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