Grundschule und Sonderpädagogik465 neue Studienplätze für Lehrer in NRW

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ARCHIV - 13.05.2019, Baden-Württemberg, Remshalden: Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter mit «Sp» am Anfang an eine Tafel. (zu dpa «Etwas weniger Unterrichtsausfall in Thüringen») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule Wörter an eine Tafel. (Symbolbild)

Der Lehrermangel ist in NRW ein großes Problem. Schulministerin Feller will jetzt an den Hochschulen gegensteuern.

Lehrermangel ist vor allem an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen bereits jetzt ein gravierendes Problem. Auch Sonderpädagogen werden an den Schulen händeringend gesucht. Grund dafür ist vielerorts nicht der Mangel an Interessenten für ein Lehramtsstudium, sondern die zu geringe Zahl der Studienplätze. Angesichts des knappen Angebots führt der für viele Abiturienten zu hohe Numerus Clausus dazu, dass viele Interessenten das Studium gar nicht antreten können. Hier setzt das Land an: Als einen Baustein des Handlungskonzepts von Schulministerin Dorothee Feller (CDU), um mehr Lehrkräfte für die Schulen zu gewinnen, wurde jetzt die Zahl der Studienplätze weiter ausgebaut.

Geschaffen wurden in Nordrhein-Westfalen 465 neue zusätzliche Studienplätze für das Grundschullehramt und für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung. Diese verteilen sich auf acht Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, unter anderem auf Köln, Münster und Dortmund.

4720 Studienplätze für Erstsemester – 1146 in Köln

„Die Schaffung neuer Studienplätze für das Grundschullehramt und das Lehramt für sonderpädagogische Förderung ist ein wichtiger Baustein und eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, erläuterte Feller. Sie hoffe, dass sich viele junge Menschen für ein Lehramtsstudium entscheiden, „denn auf sie wartet ein schöner und erfüllender Beruf“. Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU), ergänzte, dass gut ausgebildete und motivierte Lehrerinnen Schlüssel sind zum Bildungserfolg. Durch zusätzliche Studienplätze würden die Voraussetzungen geschaffen, „mehr junge Menschen für diese so verantwortungsvolle Aufgabe zu begeistern“.

Das Land und die Hochschulen knüpfen damit an die bisherigen Studienplatzoffensiven an. Seit 2018 wurden damit insgesamt 700 zusätzliche Plätze im Grundschullehramt und 750 zusätzliche Plätze im Lehramt für sonderpädagogische Förderung gesichert und geschaffen. Damit stehen nun im Bachelor-Bereich in diesem Wintersemester rund 4720 Studienplätze für Studienanfängerinnen und -anfänger zur Verfügung für das Lehramt an Grundschulen und für sonderpädagogische Förderung. Mit 1146 Plätzen gibt es das mit Abstand größte Kontingent davon an der Universität Köln. Im Haushalt 2024 sind für die Offensive 31,5 Millionen Euro vorgesehen. Im Vergleich zu 2023 ist das ein Zuwachs um rund 36 Prozent.

160.900 Lehrerstellen in NRW

An den Schulen in Nordrhein-Westfalen fehlte zu Beginn dieses Schuljahres Personal im Umfang von 6700 Lehrerstellen. Neben dem Ausbau der Studienplätze sieht das Handlungskonzept von Ministerin Feller zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung unter anderem auch den Ausbau des Seiteneinstiegs an den Grundschulen sowie die Entlastung der Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen durch sogenannte Alltagshelfer vor.

Dabei hat sich die Personalausstattung der Schulen in NRW nach Angaben des Ministeriums in den vergangenen zwölf Monaten verbessert. Sie sei um 3900 Stellen auf 160.900 Stellen gestiegen. Dabei sind die Alltagshelfer nicht eingerechnet. „Es ist erfreulich, dass heute mehr Menschen an unseren Schulen arbeiten als noch vor einem Jahr. Wir kommen Schritt für Schritt voran“, sagte Feller. Aber der Weg bis zur Beseitigung des Lehrermangels sei noch weit.

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