Der NRW-Landesbetriebs „Wald und Holz“ druckt ausgerechnet den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht tausendfach aus. Digitalisierung der Verwaltung hinkt hinterher.
Nachhaltigkeitsbericht tausendfach ausgedrucktDigialisierung in der NRW-Verwaltung lahmt
Stolze 102 Seiten hatte der letzte Nachhaltigkeitsbericht des Landesbetriebs „Wald und Holz“. Bald soll der neue Bericht erscheinen. Im Internet – und auch ausgedruckt, in einer geplanten Auflage von 2000 Stück. Dass es wenig nachhaltig ist, im digitalen Zeitalter einen Bericht tausendfach auszudrucken und mit der Post zu verschicken, hat die NRW-Wald-Behörde nun auch gemerkt.
„Der aktuelle jetzt ausgeschriebene Nachhaltigkeitsbericht wird der letzte in der bisher üblichen Art sein. In Zukunft werden wir Nachhaltigkeitsberichte nur noch online anbieten und auch redaktionell wird es Veränderungen geben“, sagte ein Sprecher von „Wald und Holz“ dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Immerhin: Der Nachhaltigkeitsbericht soll auf Recyclingpapier mit dem „Blauer Engel“-Zertifikat gedruckt werden.
Digitalisierung in der Verwaltung lahmt
Der aktuelle Fall wirft ein Schlaglicht auf die Digitalisierung der Verwaltung in NRW. Die hatte sich Ex-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) auf die Fahnen geschrieben, im schwarz-grünen Koalitionsvertrag findet man nur wenige Sätze dazu, etwa den: „Wir wollen das E-Government-Gesetz und das Programm ‚Digitale Verwaltung NRW‘ weiterentwickeln“).
Der FDP-Abgeordnete Dietmar Brockes sagte unserer Zeitung:„In der heutigen Zeit sollte nichts mehr unnötig ausgedruckt werden. Es ist doch ein Treppenwitz, dass gerade der Landesbetrieb Wald und Holz NRW seinen Nachhaltigkeitsbericht noch ausdruckt.“ Auch wenn es sich bei dem Papier um recyceltes Papier handelt, sei es dennoch Ressourcenverschwendung, so Brockes: „Wald und Holz NRW sollte sich seiner Vorreiterrolle beim Thema Nachhaltigkeit stärker bewusst werden!“