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Grünen-Politiker nahm sich Souvenir mitBrocken der Rahmedetalbrücke verfolgt nun Ausschussitzungen mit

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Grünen-Abgeordneter Engstfeld hält einen kleinen Brocken der Rahmedetalbrücke in die Kamera

Grünen-Abgeordneter Stefan Engstfeld mit einem Brocken der Rahmedetalbrücke

Stefan Engstfeld war bei der Sprengung vor Ort, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen.

Ein kleines Stück Beton mit großer Bedeutung: Stefan Engstfeld (Grüne), Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur Rahmedetalbrücke, hat sich nach der Sprengung an der A45 ein Trümmerteil gesichert. Er wird es nun bei jeder Sitzung des Ausschusses im Landtag neben sein Mikrofon legen. „Ich will so eine Verbindung herstellen zur Brücke und zur Region“, so Engstfeld zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Denn durch die Sprengung seien „die Probleme vor Ort ja noch lange nicht gelöst.“

Engstfeld war bei der Sprengung vor Ort, um ein Gefühl für die Stimmung zu bekommen: „Man merkte: Es gibt ein Aufatmen. Nun ist der Bund in der Verantwortung, auch schnell eine neue Brücke zu bauen.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt Engstfeld, er sei auch vor Ort gewesen, weil „Beweismittel für den Ausschuss vernichtet wurden.“ Ein kleines Stück davon nahm Engstfeld mit, als der Sprengmeister nach seiner Arbeit vor den Trümmern der Brücke eine Pressekonferenz gab. 

Brocken sollen als Souvenir verkauft werden

Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) „Brückendesaster und Infrastrukturstau“ wartet unterdessen noch auf zahlreiche Akten. Vor der Sommerpause wird man daher noch keine Zeugen verhören, sondern mit Sachverständigen sprechen. Nach den Ferien steht direkt ein Ortstermin in Lüdenscheid an: „Wir wollen hören, wie die Menschen vor Ort die Sperrung erlebt haben, welche Auswirkungen es gibt, wie die Lage ist und was die Anforderungen an uns sind“, so Engstfeld.

Natürlich werde man sich auch den Fortschritt an der Baustelle anschauen. Das Abbruchunternehmen kommt gut voran, Anfang Juni soll die Straße direkt unter der gesprengten Brücke schon wieder befahrbar sein. Insgesamt sollen 2200 Tonnen Stahl und 3800 Kubikmeter Spannbeton weggebracht und recycelt werden. Einige Tonnen an Beton holten sich vor wenigen Tagen ein Verein, das Stadtmarketing Lüdenscheid und die Caritas ab – sie wollen die Brocken klein machen und als Souvenirs für den guten Zweck verkaufen.

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