Interaktive ÜbersichtWo in NRW die meisten Menschen gegen die AfD demonstrieren

Lesezeit 2 Minuten
Ein durchgestrichenes AfD-Logo ist auf einem Schild bei einer Demo gegen Rechts zu sehen.

Hunderttausende Menschen sind in den vergangenen Tagen in Nordrhein-Westfalen bei Demonstrationen gegen die AfD auf die Straße gegangen.

Hunderttausende Menschen sind in den vergangenen Tagen in Nordrhein-Westfalen gegen Rechts auf die Straße gegangen. Gemessen an der Einwohnerzahl war der Ansturm jedoch nicht in den Großstädten am höchsten.

70.000 Demonstrierende in Köln, 30.000 in Bonn und Dortmund, 20.000 in Münster – um nur die größten Veranstaltungen zu nennen: Hunderttausende Menschen sind in den vergangenen Tage in ganz Nordrhein-Westfalen auf die Straße gegangen, um gegen die AfD zu demonstrieren.

Wo die meisten Menschen je 1000 Einwohner gegen die AfD demonstrieren

Die Großstädte lagen jedoch nur auf den ersten Blick beim Zulauf der Demonstrierenden vorne. Bricht man die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den 30 in NRW erfassten Demos im Verhältnis zur Einwohnerzahl an, zeigt sich ein anderes Bild: So nahmen in der 20.000-Einwohner-Gemeinde Eitorf anteilig gesehen mehr als dreimal so viele Menschen teil wie auf der deutlich größeren Demonstration in Dortmund. Während in Eitorf 157 Personen je 1000 Einwohner gegen die AfD demonstrierten, waren es in Dortmund „nur“ 51. 

Auf den Plätzen zwei und drei folgen Recklinghausen mit 107 und Kleve mit 94 Demo-Teilnehmern je 1000 Einwohnern, gefolgt von Bonn (89) und Soest (72).

Köln folgt auf Platz sechs: Dort, wo sich am Sonntag auf der bislang größten Demonstration in Nordrhein-Westfalen rund 70.000 Menschen auf der Deutzer Werft versammelten, kamen anteilig 65 Menschen je 1000 Einwohner.

Anteilig die höchste Demo-Beteiligung finden sich in zahlreichen Städten, in denen die AfD bei den vergangenen Wahlen deutlich mehr Zustimmung erfuhr als in Großstädten wie Köln oder Bonn. So kam die AfD bei der Bundestagswahl 2021 in Recklinghausen auf einen Zweitstimmenanteil von 9,1 Prozent, in Soest auf 8,0, in Eitorf auf 7,9 und in Dortmund auf 7,4 Prozent.

Bei der Auswertung der Zahlen berufen wir uns auf die Angaben der Polizei und nicht die der Veranstalter, da diese oft deutlich nach oben abweichen. Zum Vergleich: Während bei der Demonstration in Bielefeld nach Angaben der Veranstalter rund 6000 Menschen protestierten, schätze die Polizei die Teilnehmerzahl auf rund 3000.

Nach Correctiv-Recherche: Hunderttausende demonstrieren gegen die AfD

Auslöser für die seit Tagen in ganz Deutschland stattfindenden Demonstrationen war ein Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Geheimtreffen von Rechtsextremen. Während der Veranstaltung im November 2023 wurde über die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte gesprochen. Teilgenommen hatten unter anderem AfD-Politiker, Mitglieder der rechtskonservativen Werte-Union sowie Martin Sellner von der rechtsextremen Identitären Bewegung.

In den kommenden Tagen sind NRW- und bundesweit zahlreiche weitere Demonstrationen gegen die AfD angekündigt. Hier ein Überblick für Köln und die Region:

  • Spich (Troisdorf): Mittwoch, 24. Januar. Beginn: 18 Uhr am Bleimopsplatz
  • Königswinter: Freitag, 26. Januar. Beginn: 16 Uhr auf dem Marktplatz
  • Brühl: Freitag, 26. Januar. Beginn: 18 Uhr auf dem Balthasar-Neumann-Platz
  • Rösrath: Samstag, 27. Januar. Beginn: 11 Uhr am Bahnhof
  • Düren: Samstag, 27. Januar. Beginn: 12 Uhr am Kaiserplatz
  • Lindlar: Samstag, 27. Januar. Beginn: 12 Uhr am Marktplatz
  • Wermelskirchen: Samstag, 27. Januar. Beginn: 16 Uhr am Rathausplatz
  • Leverkusen: Montag, 29. Januar. Beginn: 19 Uhr am Friedrich-Ebert-Platz
  • Hennef: Dienstag, 30. Januar. Beginn: 18.30 Uhr vor dem Rathaus

Haben wir eine Demonstration vergessen? Weisen Sie uns gern per E-Mail darauf hin.

KStA abonnieren