Rassismus-KritikFriedrich Merz zeigt sich nach „Kleiner Pascha“-Aussage verständnislos

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Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, spricht bei der Betriebsrätekonferenz von CDU und CDA im Konrad-Adenauer-Haus.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz steht nach seinen Aussagen zur Silvesternacht in Berlin in der Kritik. Merz hatte die Verursacher der Krawalle unter anderem als „kleine Paschas“ bezeichnet.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz reagiert auf die Kritik zu seinen Aussagen zur Silvesternacht. Im ZDF-„Morgenmagazin“ wagt er einen Erklärungsversuch.

CDU-Chef Friedrich Merz hat im ZDF-„Morgenmagazin“ auf die Rassismus-Vorwürfe nach seinem Auftritt in der Talkshow „Markus Lanz“ reagiert. Merz hatte in Bezug auf die Krawalle in der Berliner Silvesternacht einige Verursacher als „kleine Paschas“ bezeichnet. Merz' Aussagen hatten vor allem in den sozialen Medien für viel Kritik gesorgt.

Wir haben eine interessante Diskussion geführt bei Markus Lanz und ich habe nach der Sendung eine völlig unerwartete Zustimmung zu den Themen bekommen, die wir dort besprochen haben“, sieht Merz die Sache deutlich anders als seine Kritiker. Er sehe die Diskussion nach wie vor als notwendig an. „Wir müssen uns die Frage stellen, was in diesem Land eigentlich schiefläuft“, so Merz im „Morgenmagazin“ weiter.

Friedrich Merz verteidigt „kleine Paschas“-Formulierung im ZDF-„Morgenmagazin“

Der Kritik, er würde mit der Formulierung „kleine Paschas“ Menschen verletzen und nicht zur Lösung des Problems beitragen, widerspricht Merz: „Das sehe ich anders. Wir haben in den Schulen erhebliche Probleme. In den Schulen haben die Lehrerinnen vor allen Dingen [...] Probleme anerkannt zu werden von Schülern. Und es sind dann oftmals auch Schüler aus Migrantenfamilien.“ 

Was in der Schule schieflaufe, lasse sich später in der Gesellschaft kaum noch wieder korrigieren. „Deswegen habe ich den Zusammenhang hergestellt, der bis in meinen ländlichen Wahlkreis hinein, in dem es keine Brennpunkte gibt, von Lehrerinnen genauso gesagt worden ist“, führt der CDU-Vorsitzende weiter aus.

Friedrich Merz: Kritik nach Aussagen zur Silvesternacht bei „Markus Lanz“

Merz erklärte, er wolle die CDU 2023 „neu positionieren in zentralen politischen Fragen“. Darum werde es in der am Freitag beginnenden Klausurtagung des Bundesvorstands gehen. „Ich möchte der Partei ihre wirtschaftspolitische Kompetenz zurückbringen. Wir sind auch in Sachthemen zurückgefallen, wie beispielsweise Energie, Wirtschaft und Klima“, sagte Merz am Freitagmorgen.

Mit der am Freitag beginnenden Klausurtagung will die CDU politisch in das Jahr 2023 starten. Die Krawalle in der Silvesternacht in Deutschland, vor allem in Berlin, hatten eine bundesweite Debatte ausgelöst. Zum Jahreswechsel waren Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte bei Einsätzen teilweise bepöbelt und angegriffen worden. (shh)

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