Polen erlitt im Zweiten Weltkrieg massive Schäden. Die Frage nach einem Ausgleich sorgt bis heute für Spannungen zwischen Warschau und Berlin.
Deutscher Überfall 1939Polens Präsident Nawrocki fordert deutsche Reparationen

Menschen legen einen Kranz nieder am Denkmal für die heldenhafte Verteidigung des Außenpostens auf der Halbinsel Westerplatte im Jahr 1939. (Archivbild)
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Polens neuer Präsident Karol Nawrocki hat beim alljährlichen Gedenken an den deutschen Überfall auf Polen 1939 Entschädigung von Deutschland gefordert. „Um eine auf Wahrheit und guten Beziehungen basierende Partnerschaft aufbauen zu können, müssen wir die Frage der Reparationen durch den deutschen Staat klären“, sagte Nawrocki am Kriegerdenkmal Westerplatte in Danzig.
„Polen als Frontstaat, als wichtigstes Land an der Ostflanke der Nato, braucht Gerechtigkeit und Wahrheit und klare Beziehungen zu Deutschland, aber es braucht auch Reparationen vom deutschen Staat“, sagte der rechtskonservative Politiker der Nachrichtenagentur PAP zufolge. Die Regierung solle die Durchsetzung dieser Forderung unterstützen.
Konservatives Lager in Polen unterstützte Nawrocki
Mit der Frage deutscher Entschädigungszahlungen für die massiven Schäden des Zweiten Weltkriegs in Polen hat in den vergangenen Jahren vor allem die nationalkonservative Partei PiS Politik gemacht. Sie unterstützte auch die Wahl des parteilosen Nawrocki zum Präsidenten. Er trat das Amt Anfang August an.
Aus deutscher Sicht haben die Verträge zur Wiedervereinigung Deutschlands die Frage abschließend geklärt, demnach stehen Polen keine Reparationen zu. Aber auch mit Gesten eines symbolischen Entgegenkommens tun sich beide Seiten schwer.
Mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939 löste Nazideutschland den Zweiten Weltkrieg aus. In einem der ersten Gefechte beschoss ein deutsches Kriegsschiff den polnischen militärischen Vorposten Westerplatte in Danzig. Die polnischen Verteidiger hielten sieben Tage gegen eine Übermacht stand. (dpa)