Rund 3000 Menschen abgeschobenZahl der Rückführungen von Flüchtlingen aus NRW gestiegen

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NRW-Landesministerin für Flucht und Integration, Josefine Paul (Grüne).

NRW-Landesministerin für Flucht und Integration, Josefine Paul (Grüne).

Bundesweit hatte es zum Stichtag 31. Oktober 13.512 Rückführungen gegeben - rund jede fünfte erfolgte damit aus NRW.

Aus Nordrhein-Westfalen sind von Januar bis Ende Oktober des vergangenen Jahres 2950 ausreisepflichtige Menschen abgeschoben oder in andere EU-Staaten überstellt worden. Das waren fast 400 Rückführungen mehr als im Vorjahreszeitraum 2022, wie aus einer Vorlage des NRW-Flüchtlingsministeriums für den Landtag hervorgeht. Bundesweit hatte es den Angaben zufolge 2023 zum Stichtag 31. Oktober 13.512 Rückführungen gegeben - rund jede fünfte erfolgte damit aus NRW. Freiwillig kehrten 1963 Ausreisepflichtige aus NRW in ihre Herkunftsländer zurück. Das waren rund 340 mehr als 2022.

Ende Oktober 2023 waren in NRW fast 61.000 Menschen ausreisepflichtig, bundesweit waren es rund 250.750. Damit hielt sich etwa jede vierte ausreisepflichtige Person in NRW auf.

Hauptherkunftsländer war Syrien gefolgt von der Türkei

Zwischen Januar und Ende November 2023 (Stichtag 30. November) kamen nach Angaben des Ministeriums fast 60.950 Geflüchtete, die einen Erstantrag auf Asyl gestellt hatten, nach NRW. Die Hauptherkunftsländer waren Syrien mit einem Anteil von knapp 41 Prozent, gefolgt von der Türkei mit rund 15 Prozent und Afghanistan mit knapp 10 Prozent. Bundesweit stellten fast 289.500 Flüchtlinge in dem Zeitraum einen Asylerstantrag.

Die Landesregierung will die Zahl der Plätze für die Erst- und Notaufnahme von Asylsuchenden in den Landesunterkünften von 31.460 Ende vergangenen Jahres auf 41.000 Plätze dieses Jahr aufstocken. Dazu seien das Ministerium und die Bezirksregierungen mit vielen Kommunen und Kreisen im Gespräch und prüften jede infrage kommende Option, teilte Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne) mit. Bis Anfang 2024 hatte die schwarz-grüne Landesregierung vorgegeben, zunächst weitere 3000 Plätze für die Erstunterbringung von Geflüchteten zu schaffen.

Unter anderem wurde Anfang Januar eine Landesunterkunft in Bonn um 160 Plätze erweitert sowie eine Notunterkunft mit 200 Plätzen in Gütersloh in einer ehemaligen Kaserne in Betrieb genommen. Dort soll die Kapazität nach dem Aufbau von Wohncontainern auf bis zu 800 Plätze erhöht werden. Zudem sollen in diesen Tagen in Hamm Geflüchtete in eine vom Land übernommene Veranstaltungshalle mit einer Kapazität von 500 Plätzen einziehen. Ebenfalls in diesem Monat sollen Asylsuchende in einem Hotel in Dortmund mit 400 bis 500 Plätzen untergebracht werden. Neu ankommende Geflüchtete werden zunächst in Einrichtungen des Landes untergebracht, bevor sie in die Kommunen verteilt werden. (dpa/lnw)

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