PorträtDonald Trumps Frau Melania kam als Einwanderin in die USA

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Melania Trump

Donald Trump und seine Frau Melania

  • Bau-Tycoon Donald Trump ist designierter Kandidat der US-Republikaner für die Präsidentschaftswahl.
  • Seine Frau, das Ex-Model Melania, hält sich bislang eher im Hintergrund.

Als sie bei CNN-Moderator Anderson Cooper zum Interview war, sagte sie mit einem koketten Augenaufschlag und einem breiten Lächeln um den Mund, dass sie gar nicht erst versuche, ihren Ehemann zu ändern. „Er ist ein Erwachsener.“ Manchmal allerdings stimme sie nicht mit seiner Wortwahl überein, und dann sage sie ihm das auch.

Den Inhalt solcher Gespräche unter Eheleuten darf allerdings die Welt nicht erfahren. Denn Melania Trump, die Frau des erfolgreichen Polit-Pöblers Donald Trump, würde niemals etwas tun, was die Chancen ihres Mannes auf die US-Präsidentschaft schmälern könnte.

Melania bleibt im Hinergrund

Während seine Konkurrenten ihre Ehefrauen von einer Bühne zur anderen zerrten, hält Donald Trump seine Frau weitgehend im Hintergrund. Nur einmal, als Trump die Vorwahl in South Carolina gewann, rief der New Yorker Immobilienmilliardär dem 45 Jahre alten Ex-Fotomodel zu: „Melania, sag‘ was!“ Und Melania sagte was - nämlich, dass ihr Mann der beste Präsident wäre, den man sich denken könne: „Er liebt euch, wir lieben euch.“

Das war angemessen nichtssagend, aber entsprach offenbar ganz Melania Trumps Verständnis von ihrer Ehe mit Donald Trump. So scheint sie auch fest an die Wandlungsfähigkeit ihres Mannes zu glauben. Als Präsident würde er ganz anders reden, sagte sie auf CNN. Donald Trump habe schließlich sein Business-Imperium, das zehn Milliarden US-Dollar wert sein soll, nicht nur mit rauen Worten, wie er sie im Wahlkampf verwendet, aufgebaut: „Er könnte das wirklich ändern.“

Trumps Ehefrau ist Einwanderin

Trump mit Familie

Donald Trump mit seiner Frau Melania (l.) und seiner Tochter Ivanka

Melania Trump wäre, würde ihr Mann tatsächlich zum US-Präsidenten gewählt werden, nach Louisa Adams Anfang des 19. Jahrhunderts erst die zweite im Ausland geborene First Lady. Sie kam 1970 als Melanija Knavs in Slowenien zur Welt, als der jetzige EU-Mitgliedsstaat noch Teil Jugoslawiens war. Bis heute spricht die Frau, die später ihren Namen in Melania Knauss veränderte, Englisch mit hörbarem slawischen Akzent.

Schon als Kind hat sie Freude am Posieren vor der Kamera. Später wird sie zwar kein Top-Model vom Schlag einer Naomi Campbell, aber es reicht allemal, um sich einen Namen in der Szene zu machen. 2005 heiratet sie Donald Trump, im Jahr  darauf kommt der gemeinsame Sohn Barron zur Welt. Seither widmet sich Melania Trump vor allem der Erziehung ihres Kindes.

Trump ist kein Rassist

Die schöne Frau an der Seite des Wahlkampf-Rüpels ist eine Einwanderin, aber – darauf legt sie Wert – eine Immigrantin, die sich immer an Recht und Gesetz gehalten habe und deswegen die US-Staatsbürgerschaft erhalten habe. Und wer es halte wie sie, der sei auch weiter in den USA willkommen, sagt Melania Trump und fügt schnell hinzu, dass ihr Mann trotz seiner Tiraden nichts gegen illegale Einwanderer habe und kein Rassist sei.

Ob Melania Trump von solchen Sätzen überzeugt ist, oder Loyalität daraus spricht, lässt sich nicht befriedigend beantworten.  Eigene politische Ambitionen scheint sie jedenfalls nicht zu haben.  Michael D’Antonio zitiert in seinem Trump-Buch „Never Enough“ einen Freund der Familie. „Für Melania heißt es nicht: Frage Dich, was The Donald für Dich tun kann. Für Melania heißt es: Frage Dich, was Du für The Donald tun kannst.“

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